Christian Eichner spielt seit Anfang 2011 für den 1. FC Köln. In der vergangenen Saison absolvierte der Linksfuß 29 Spiele für die "Geißböcke"
Christian Eichner spielt seit Anfang 2011 für den 1. FC Köln. In der vergangenen Saison absolvierte der Linksfuß 29 Spiele für die "Geißböcke"

"Wir lassen uns nicht vom Weg abbringen"

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Köln - Nach dem Fehlstart mit nur einem Punkt aus den ersten vier Spielen steht der 1. FC Köln vor dem Topspiel am Montagabend gegen den FC St. Pauli bereits mächtig unter Druck. Ein "Dreier" gegen die Hanseaten wäre daher immens wichtig für die Domstädter (ab 20 Uhr im Live-Ticker/Liga-Radio).

Das sieht auch Kölns Außenverteidiger Christian Eichner im Gespräch mit bundesliga.de so.

bundesliga.de: Herr Eichner, haben die zwei Wochen Pause gut getan, um nach dem Kölner Fehlstart in die 2. Bundesliga etwas Abstand zu gewinnen und den Kopf freizubekommen?

Christian Eichner: Wir haben in den zwei Wochen intensive Trainingseinheiten absolviert und konnten verschiedene Sachen trainieren. Das freie Wochenende mit der Familie und abseits des Fußballs hat uns sicher gut getan.

bundesliga.de: Wie bewerten Sie den bisherigen Saisonverlauf?

Eichner: Bis auf die Ergebnisse läuft es beim 1. FC Köln in die richtige Richtung. Aber die Resultate sind nun einmal das A und O. Wir müssen schleunigst alles daran setzen, Punkte zu holen. Wir spielen gut, aber wenn die Punkteausbeute nicht stimmt, bringt uns das wenig.

bundesliga.de: Wo liegen die Hauptprobleme der neuformierten Mannschaft? Woran muss vor allem gearbeitet werden?

Eichner: Jedes Spiel hat seine eigene Geschichte. In Braunschweig bekommen wir ein unglückliches Gegentor, gegen Sandhausen fangen wir in der 90. Minute den Ausgleich. Wir müssen weiter daran arbeiten, in beiden Strafräumen besser zu werden. Wir müssen hinten einmal zu null spielen und vorne Tore machen. Wenn uns das gelingt, werden wir auch punkten.

bundesliga.de: Haben Sie sich den Umbruch, den der FC nach dem Abstieg vollzogen hat, den Alltag in der 2. Bundesliga so schwer vorgestellt?

Eichner: Ich weiß nicht, ob unsere Probleme nur am Umbruch liegen. Wir müssen vor allem daran denken, dass der Großteil unserer Spieler noch nicht in der 2. Liga gespielt hat. Von der ersten Elf vom letzten Spiel gegen Cottbus haben nur Bröker, Brecko, Maroh und Eichner schon in der 2. Bundesliga gespielt. Die 2. Liga ist ein anderes Feld. Dort wird ein anderer Fußball gespielt. Das macht gepaart mit dem Umbruch derzeit unsere Situation aus.

bundesliga.de: Ist Ruhe bewahren jetzt die erste Bürgerpflicht des Vereins?

Eichner: Wenn alle um den Verein herum nervös werden, muss man dem als Verein einen Gegenpol entgegen setzen und die Ruhe bewahren. Und ich sage: In den letzten sechs Wochen der vergangenen Saison war es viel unruhiger. Dagegen bin ich jetzt tiefenentspannt. Verstehen Sie mich nicht falsch. Wir haben zu wenig Punkte, aber wir sind auf einem sehr guten Weg. Wir brauchen jetzt Erfolge, damit die Mannschaft weiter an sich glaubt und sich die Lage für uns dreht. Der Trainer macht das richtig. Die Dinge werden deutlich angesprochen, die Mannschaft ist gewillt. Wir haben erst einen Punkt geholt, aber wir lassen uns nicht vom Weg abbringen.

bundesliga.de: Was macht Ihnen Hoffnung auf Besserung?

Eichner: Wieder der Vergleich zur Schlussphase der letzten Saison. Wir verfolgen einen klaren Plan auf dem Spielfeld, jeder weiß, was er zu tun hat. Wir haben einen guten Mannschaftsgeist und sind topfit. Alle ziehen an einem Strang und in die richtige Richtung. Die Statistiken wie gelaufene Kilometer pro Spiel sind gut.

bundesliga.de: Aber das alles hilft nicht sehr viel weiter, wenn die Ergebnisse ausbleiben.

Eichner: Das stimmt. Wir unterschätzen die Situation auch ganz sicher nicht. Von allein werden wir nicht wieder in ruhiges Fahrwasser kommen. Jetzt ist konsequente Arbeit gefragt.

bundesliga.de: Wie richtungsweisend ist dabei die Partie gegen den FC St. Pauli am kommenden Montag?

Eichner: Das Spiel gegen St. Pauli ist alleine noch nicht richtungsweisend. Es geht jetzt Schlag auf Schlag mit vier Spielen in den nächsten zwölf Tagen. Danach kann man sagen, wie sich die restliche Vorrunde entwickelt. Schaffen wir den Anschluss und können wir uns im Mittelfeld festsetzen oder bleiben wir in Tabellenregionen hängen, in denen wir zwingend Punkte holen müssen. Aber wir müssen nicht drumherum reden. Ein Sieg gegen St. Pauli würde sicherlich vieles erleichtern.

Das Gespräch führte Tobias Gonscherowski