Der 19-jährige Timo Horn ist seit dieser Saison die Nummer 1 beim 1. FC Köln
Der 19-jährige Timo Horn ist seit dieser Saison die Nummer 1 beim 1. FC Köln

"Wir kommen da unten raus"

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Köln - An Timo Horn lag es bisher ganz sicher nicht, dass der 1. FC Köln so schwer aus den Startlöchern kam. Der 19 Jahre alte Torwart, der seit Saisonbeginn die Nummer 1 beim FC ist, zeigte ansprechende Leistungen und war auch beim ersten Saisonsieg der "Geißbock-Elf" gegen den FSV Frankfurt ein sicherer Rückhalt. Jetzt hofft er im Gespräch mit bundesliga.de, dass der Erfolg der Wendepunkt in dieser Saison gewesen sein könnte.

bundesliga.de: bundesliga.de: Herr Horn, der 1. FC Köln hat gegen den FSV Frankfurt mit 2:1 gewonnen und am 7. Spieltag den ersten Saisonsieg eingefahren. Wie fühlt sich das an?

Timo Horn: Man ist auf jeden Fall erst einmal erleichtert. Wir hatten die Chancen, einen 'Dreier' mitzunehmen, schon in vielen Spielen zuvor. Aber wir haben einfach nicht die Tore gemacht. Diesmal hat es zum Glück mit zwei Toren aus dem Spiel heraus geklappt. Es wäre sicherlich eng geworden, wenn wir nur ein Tor erzielt hätten. Aber dadurch, dass wir zwei Tore vorgelegt haben, hatte ich immer das Gefühl, dass wir das Spiel nach Hause fahren, auch wenn es am Ende noch einmal etwas brenzlig wurde.

bundesliga.de: Wie groß ist die Erleichterung?

Horn: Sehr groß. Wir steckten durch die fehlenden Ergebnisse im Tabellenkeller drin. Jetzt konnten wir uns ein bisschen befreien und wollen jetzt in Paderborn nachlegen.

bundesliga.de: Was hat die Mannschaft diesmal besser gemacht als in den ersten Spielen?

Horn: Wir haben ausnahmsweise einmal zwei Tore geschossen. Wir hatten auch diesmal wieder Chancen für mehr Tore. Aber das haben wir schon in den letzten Spielen vermissen lassen. Man kann kein Spiel gewinnen, wenn man in sechs Partien nur zwei Tore durch Elfmeter erzielt. Gegen Frankfurt hat es zum Glück geklappt. Darüber sind wir sehr froh.

bundesliga.de: Wie haben Sie das Kölner Umfeld in den Tagen des ausbleibenden Erfolgs erlebt?

Horn: Die Unterstützung der Fans ist nicht selbstverständlich in der Situation, in der wir uns befinden. Wir haben den Umbruch vollzogen. Dann lief der Anfang nicht so, wie wir ihn uns vorgestellt haben. Es ist Wahnsinn, wie die Fans hinter uns stehen. Nicht zuletzt deswegen haben wir den Sieg geholt.

bundesliga.de: Für den FC lief es nicht so gut, für Sie persönlich dagegen schon.

Horn: Stimmt. Bisher lief es ganz gut. Ich merke, dass ich immer besser reinkomme in die 2. Bundesliga. Ich habe anfangs ein paar Spiele gebraucht, um mich daran zu gewöhnen. Ich fühle mich mit jedem Spiel sicherer und bin nicht nervös. Aber auch wenn es für mich ganz gut gelaufen ist, bin ich ein Teil der Mannschaft. Da war ich wie jeder andere in den letzten Wochen auch sehr enttäuscht. Deshalb freue ich mich jetzt über den Sieg umso mehr. Am Freitag wollen wir daran anknüpfen.

bundesliga.de: Wie groß war die Umstellung auf den Profifußball?

Horn: Dadurch, dass ich zwei Jahre lang in der Regionalliga gespielt habe, war es von der Härte und vom Zweikampfverhalten ähnlich. Das Spiel ist natürlich schneller als in der 4. Liga. Und dann ist es schon eine größere Umstellung, für die ich wie gesagt ein paar Spiele gebraucht habe. Aber ich mache mir keine Sorgen und bin mir sicher, dass ich der Mannschaft in den nächsten Spielen mehr Ruhe und Sicherheit geben kann.

bundesliga.de: Wie ist Holger Stanislawski in den letzten Tagen aufgetreten? Hat man ihm die Anspannung angemerkt?

Horn: Nein. Der Trainer ist immer ruhig und gelassen und versucht, uns täglich im Training das nötige Vertrauen zu geben. Das braucht unsere sehr junge Mannschaft auch. Es gibt sicher auch Spieler, die schnell an sich zweifeln. Und dann hilft einem das Vertrauen des Trainers weiter. Wir haben im Training auch eine gute Stimmung. Dort merkt man nicht, dass wir erst wenige Punkte gesammelt haben. Mit dem Trainer bin ich rundum zufrieden.

bundesliga.de: Jetzt steht wieder ein schweres Auswärtsspiel an, die Reise geht nach Paderborn. Warum tut sich der FC auswärts bislang so schwer und blieb noch ohne Punkt? Was muss besser werden?

Horn: Das Spiel bei Union Berlin (1:2, die Red.) war die Ausnahme. Da haben wir bis auf zehn Minuten am Anfang nicht gut gespielt. Wir müssen die entscheidenden Zweikämpfe in der Defensive gewinnen und unsere Chancen besser verwerten. Daran arbeiten wir täglich im Training. Der Trainer wird uns auf den kommenden Gegner gut vorbereiten und einstellen.

bundesliga.de: Kann der Erfolg gegen Frankfurt der Wendepunkt in dieser Saison gewesen sein?

Horn: Ja, ich hoffe es. Wir haben jetzt fünf Punkte und stehen in der Tabelle nach wie vor erst einmal unten. Wir wollen von Spiel zu Spiel schauen. Unser nächster Gegner Paderborn ist am Freitag schon ein starker Gegner. Wir müssen versuchen, uns weiter aus der Situation zu befreien, möglichst zu null spielen, hinten wenig zulassen und ein oder zwei Tore zu machen. Dann bin ich guter Dinge, dass wir da unten rauskommen.

Das Gespräch führte Tobias Gonscherowski