Giovanni Federico (3.v.l.) traf schon sieben Mal in dieser Saison, gegen seinen Ex-Club Karlsruhe blieb er ohne Torerfolg
Giovanni Federico (3.v.l.) traf schon sieben Mal in dieser Saison, gegen seinen Ex-Club Karlsruhe blieb er ohne Torerfolg

Verhaltene Freude bei der "Rekord-Arminia"

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Die Einladung zum Essen von Geburtstagskind Giovanni Federico nahmen die Profis von Arminia Bielefeld zwar dankend an, die Vorstellung des neuen Zweitliga-Spitzenreiters zuvor schmeckte Trainer Thomas Gerstner aber ganz und gar nicht.

"Es ist nicht so, dass wir die erste Hälfte verschlafen haben. Wir waren gar nicht anwesend. Wenn wir weiter so spielen, werden wir nicht lange Tabellenführer bleiben", sagte der Coach trotz des 1:0 (1:0) im Duell der Bundesliga-Absteiger beim Karlsruher SC.

Die Null steht seit 401 Minuten

Obwohl die Arminia den fünften Sieg in Folge feierte, den 1. FC Kaiserslautern aufgrund der besseren Tordifferenz von der Spitze verdrängte, seit 401 Minuten keinen Treffer mehr kassiert und mit der vierten Partie in Folge ohne Gegentor einen Vereinsrekord aufgestellt hat, schämte sich Gerstner fast für den Erfolg.

"Wir waren über 90 Minuten die schlechtere Mannschaft. Dummerweise zählen aber am Ende nur die Punkte", erklärte der Trainer, dessen Team die Partie im Wildparkstadion durch das Tor des Tschechen Pavel Fort (43.) für sich entschied.

"Wir können ganz anders Fußball spielen"

Auch der Ex-Karlsruher Federico, der seine Teamkollegen einen Tag nach seinem 29. Geburtstag mit Nudeln vom Italiener beliefern ließ, hatte sich seine Rückkehr an die alte Wirkungsstätte anders vorgestellt. "Die erste Hälfte war schlecht. Wir können ganz anders Fußball spielen", meinte der Torjäger, der trotz des glücklichen Erfolgs bereits die Rückkehr in die Eliteklasse anpeilte.

"Letztendlich zählt nur, dass wir jetzt Erster sind. Diesen Platz wollen wir so lange wie möglich behalten. Fakt ist, dass wir eine hohe Qualität in der Mannschaft haben", meinte Federico, der auch an seine Ex-Mannschaftskameraden dachte: "Wenn noch Essen da ist, können die Jungs gerne mitessen."

Rückkehr von "Ede" Becker?

Kulinarische Fragen dürften bei den Karlsruhern derzeit allerdings eher zweitrangig sein. Knapp eine Woche nach der turbulenten Mitgliederversammlung stehen die Badener, die auf den 14. Platz abgerutscht sind, vor ganz anderen Problemen.

Gerne wieder beim KSC möchte der neue Präsident Paul Metzger den Vorgänger des jetzigen Trainers Markus Schupp sehen: "Edmund Becker ist ein Urgestein des Clubs", sagte der Clubchef mit Blick auf den Ex-Trainer, der nach dem Ende seines noch bis Sommer 2010 gültigen Cheftrainervertrags einen Anschlusskontrakt für den Scouting- und Trainerbereich bis 2012 besitzt.

Trotz der zahlreichen Baustellen und des schlechten Saisonstarts visiert Metzger nach wie vor den Aufstieg an: "Ich werde dafür ausgelacht, aber wir wollen nach oben. Die Mannschaft hat Substanz und wird erfolgreich sein."