Erzgebirge Aue hat seit zehn Spielen in der 2. Bundesliga nicht mehr verloren
Erzgebirge Aue hat seit zehn Spielen in der 2. Bundesliga nicht mehr verloren

Top-Spiel in Cottbus - Premiere für Rapolder

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München – Wer vor der Saison darauf getippt hätte, dass Erzgebirge Aue nach 13 Spieltagen von der Spitze der Tabelle der 2. Bundesliga grüßt, wäre wohl milde belächelt worden. Doch am Sonntag verteidigen die Auer ihre Position beim ambitionierten FC Energie Cottbus. Karlsruhes neuer Trainer Uwe Rapolder feiert seinen Einstand gegen Oberhausen. Der FC Ingolstadt und Union Berlin kämpfen um wichtige Punkte für den Klassenerhalt (alle Sonntagsgspartien des 14. Spieltags ab 13:15 Uhr im Live-Ticker/Liga-Radio).

FC Energie Cottbus - FC Erzgebirge Aue

Das Topspiel des Sonntags steigt im Stadion der Freundschaft. Erzgebirge Aue, Spitzenreiter nach 13 Spieltagen, steht vor der schweren Hürde bei Energie Cottbus. Die Lausitzer werden alles daran setzen, ihren Rückstand von sechs Punkten auf den Aufsteiger zu halbieren, zollen ihm aber Respekt. "Aue leistet Außergewöhnliches. Das ist sicherlich weder übertragbar noch zu verpflanzen", sagt Energie-Trainer Claus-Dieter Wollitz. "Mit dem Erfolg wurde die Spielweise immer selbstbewusster und überzeugter."

Nie zuvor stand ein Aufsteiger nach 13 Spieltagen in der 2. Bundesliga besser da als Aue. Mit nur neun Gegentreffern bildet die gemeinsam mit Berlin beste Abwehr der Liga die Grundlage für den Höhenflug. "Den Traum vom Bundesliga-Aufstieg kann man unseren Fans nicht nehmen", sagt Aues mit sechs Treffern bester Torschütze Marc Hensel im Interview mit bundesliga.de. "Aber die Frage ist immer, ob das realistisch ist. Der Verein muss versuchen, sich erst einmal in der 2. Bundesliga zu etablieren."

Für dieses Ziel sieht es auch aufgrund der jüngsten Serie von zehn Partien ohne Niederlage gut aus. Cottbus wird allerdings ein echter Härtetest für die Mannschaft von Trainer Rico Schmitt, denn Energie besitzt mit 25 Treffern den besten Angriff der ersten 13 Spieltage der 2. Bundesliga. "Wir können inzwischen gegen jeden Gegner bestehen", meint Nils Petersen, der mit seinen zehn Toren zum Top-Torjäger der Klasse avanciert ist, im Gespräch mit bundesliga.de

im Gespräch mit bundesliga.de. "Bei aller Wertschätzung für Aue", findet auch Innenverteidiger Markus Brzenska, "wollen wir gewinnen und haben uns diese Überzeugung und das Selbstbewusstsein auch erarbeitet."




Karlsruher SC - Rot-Weiß Oberhausen

Karlsruhes neuer Hoffnungsträger Uwe Rapolder gibt gegen Oberhausen seinen Einstand als Cheftrainer der Badener, die danach lechzen, nach neun sieglosen Partien endlich wieder einen Sieg einzufahren. Rapolder lässt dieses Unternehmen mit einer Doppelsechs im Mittelfeld angehen. "Mit einer Raute im Mittelfeld lässt sich schwer verteidigen", begründet er diese Herangehensweise. In der Defensive liegt schließlich das Hauptproblem des KSC, schon 30 Gegentore belegen das.

Sechs Trainingseinheiten inklusive Kurztrainingslager haben Rapolder genügt, um bei seiner neuen Mannschaft einen "willigen Geist" festzustellen. "Nun müssen wir dem Spiel unseren Stempel aufdrücken, vor allem hier im Wildpark", fordert der Trainer, für den Karlsruhe die fünfte Station in der 2. Bundesliga darstellt. Gegen RWO fehlen dem KSC Sehat Akin, Christian Demirtas und Matthias Langkamp, der nach seiner gelb-roten Karte in Augsburg gesperrt ist. Marco Engelhardt ist nach seinem Rippenanbruch dagegen wieder mit von der Partie. Die Einsatzfähigkeit von Andreas Schäfer (Magen-Darm-Probleme) und Anton Fink (Scheinbeinverletzung) ist noch nicht sicher.

Der Gegner aus Oberhausen könnte sich für den KSC als dankbar erweisen. Schließlich hat die Mannschaft von Trainer Hans-Günter Bruns ihre jüngsten vier Auswärtsspiele allesamt verloren. Doch am vergangenen Wochenende gelang den "Kleeblättern" mit dem 3: 0 gegen Bielefeld die Trendwende nach sechs sieglosen Partien am Stück. In Karlsruhe muss Bruns in Heinrich Schmidtgal (Sehnenriss im Knie), Marinko Miletic (eitrige Mandelentzündung), Daniel Gordon und Dimitrios Pappas (beide mit Knieverletzung) weiterhin vier Leistungsträger ersetzen, zusätzlich zu den Langzeitverletzten Mike Tullberg und Dominik Borutzki.

Allerdings kann er wieder auf Markus Kaya (nach Mandelentzündung) und Benjamin Reichert (nach grippalem Infekt) bauen. Letzterer wird gemeinsam mit Thomas Schlieter die Innenverteidigung bilden. Schlieter hatte erst gegen Bielefeld sein Comeback nach drei Monaten Pause wegen einer Rückenverletzung gefeiert. "Thomas ist wie einige andere noch lange nicht bei 100 Prozent, aber er muss ran", beschreibt Bruns die Oberhausener Personalnot.




FC Ingolstadt 04 - 1.FC Union Berlin

Nach dem 4:1-Coup in Bochum wittert der FC Ingolstadt Morgenluft. "Das nächste Spiel bietet uns die Möglichkeit, wieder Boden gutzumachen und zu den Nichtabstiegsplätzen aufzuschließen", sagt Benno Möhlmann vor seinem dritten Pflichtspiel als Trainer des Aufsteigers. Vier Heimpartien in Serie hat der FCI nicht gewinnen können. Nun soll die Trendwende her. "Wir wollen die Fans wieder noch stärker auf unsere Seite holen. Das geht durch Erfolge", meint Möhlmann. "Wenn wir an unsere Leistung aus Bochum anknüpfen, sind wir durchaus in der Lage, gegen Union zu bestehen."

Dem Trainer stehen bis auf die Langzeitverletzten Ronald Gercaliu und Amaechi Igwe sowie wohl auch noch Sebastian Hofmann alle Spieler zur Verfügung. Ein Zustand, von dem Union-Coach Uwe Neuhaus nur träumen kann. Mit Michael Parensen (Knieprobleme), Björn Brunnemann (Muskelfaserriss), Santi Kolk (Einblutung in der Wade), Ahmed Madouni (Innenbandanriss) und dem gelbgesperrten Dominic Peitz und nun auch noch Kapitän Torsten Mattuschka fällt gleich ein halbes Dutzend wichtiger Akteure für das erste Pflichtspiel gegen Ingolstadt aus.

Besonders das Fehlen von Antreiber Mattuschka bereitet Sorgen. Er wurde zur antibiotischen Behandlung ins Krankenhaus eingewiesen, nachdem sich ein Entzündungsherd am rechten Bein als Ursache seines Fiebers erwiesen hat. "Seitdem ich beim 1.FC Union Berlin in der Verantwortung stehe, hatten wir eine Verletztenmisere eines solchen Ausmaßes noch nie zu verzeichnen", klagt Teammanager Christian Beeck. "Nun erhalten die Spieler, die bislang nicht so stark im sportlichen Fokus gestanden haben, ab sofort die große Chance sich zu präsentieren." Sie sollen mithelfen, dass Ingolstadt Union nicht "unten mit reinreißt", wie Neuhaus es nennt.