Bei seinem Einstand holte Aachens neuer Trainer Ralf Aussem einen Punkt - jetzt wartet der VfL Bochum auf die Alemannia
Bei seinem Einstand holte Aachens neuer Trainer Ralf Aussem einen Punkt - jetzt wartet der VfL Bochum auf die Alemannia

Starke Nerven gefragt

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München - Es geht in die heiße Phase im Tabellenkeller der 2. Bundesliga: Alemannia Aachen benötigt am 30. Spieltag im Heimspiel gegen den VfL Bochum ebenso wie der Karlsruher SC gegen die SG Dynamo Dresden einen "Dreier" im Abstiegskampf.

Auch der FC Ingolstadt, der bei Eintracht Frankfurt antreten muss, und der MSV Dusiburg, der beim TSV 1860 München zu Gast ist, sind noch nicht gerettet. Der SC Paderborn will beim FC Erzgerbirge Aue den Anschluss an die Tabellenspitze wahren (alle Spiele ab 17:15 Uhr im Live-Ticker/Liga-Radio).

Die Alemannia schwebt nach wie vor in höchster Abstiegsgefahr - auch weil es am Sonntag in Ingolstadt statt eines "Dreiers" nur einen Zähler gab. Dabei hatte Aachen nach einer 3:1-Führung schon wie der sichere Sieger ausgesehen. "Auch wenn es nur ein Punkt ist, müssen wir den mitnehmen", sagte Doppeltorschütze Marco Stiepermann.

Interimstrainer Ralf Aussem muss gegen den VfL Bochum jetzt aber einen Heimsieg folgen lassen, um die Hoffnung am Leben zu halten. Dabei wird der Coach erneut auf Stiepermann bauen - auch wenn der neben seinem Doppelpack ein Eigentor fabrizierte."Wenn ich nicht davon überzeugt gewesen wäre, hätte ich das nicht gemacht. In der Außenwelt hat wahrscheinlich jeder gedacht: Der Aussem hat sie nicht alle auf dem Lattenzaun", scherzt der Trainer. Mirko Casper konnte wegen eines grippalen Infekts nur lockeres Lauftraining absolvieren, sein Einsatz entscheidet sich erst kurzfristig. Seyi Olajengbesi ist aufgrund der fünften Gelben Karte gesperrt und muss pausieren. Dafür wird Tobias Feisthammel in den Kader zurückkehren.

Die Bochumer haben ihrerseits jedoch nichts zu verschenken und wollen sich mit einem Auswärtssieg ihrer (letzten) Abstiegssorgen entledigen. "Auch dann wäre die Saison noch nicht gelaufen, wir wollen weiterhin jeden möglichen Punkt holen", warnt Trainer Andreas Bergmann. Der Trainer muss auf Björn Kopplin verzichten, der Leistenbeschwerden hat. Auch Faton Toski fällt aus. Dafür könnte Jonas Acquistapace ins Team rücken - doch auch hinter ihm steht aufgrund eines Infekts noch ein Fragezeichen.



Schiedsrichteransetzungen

An das Hinspiel haben die Karlsruher keine guten Erinnerungen: Das 1:5 in Dresden war die höchste Auswärtspleite des KSC in dieser Saison. Luis Robles musste innerhalb von 39 Minuten fünf Mal hinter sich greifen. Mut macht den Badenern, dass es unter dem neuen Cheftrainer Markus Kauczinski zuletzt zwei Spiele ohne Gegentreffer gab. "Ich bin zuversichtlich, dass wir am Ende die Klasse halten werden", sagt der Coach, der lediglich auf die Langzeitverletzten Bakary Soumare und Andrei Cristea verzichten muss.

Im Kader der Dresdner steht Abwehrspieler Martin Stoll, der für den gelbgesperrten Filip Trojan in das Aufgebot rückt. Dynamo-Trainer Ralf Loose vertraut für die Partie gegen Karlsruhe ansonsten auf seine Stammformation, muss aber noch ein Fragezeichen hinter den Einsatz von Robert Koch setzen, der über Ostern unter Magen-Darm-Problemen litt. "Wir warten bis zum Schluss ab, ob er von Anfang an auflaufen kann", sagt der Coach und ergänzt, dass sein Team in dieser Saison bereits viele Rückschläge verkraftet hat und motiviert ist, um in Karlsruhe zu bestehen.

Im Gegensatz zu Dynamo müssen die Gastgeber unbedingt drei Punkte holen, weil sie tief im Abstiegskampf stecken. Deshalb erwartet auch Dynamo-Stürmer Zlatko Dedic eine schwierige Partie. "Zum Glück haben wir bereits soviele Punkte, um ohne Druck unser Spiel aufzuziehen. Rufen wir eine ähnliche Leistung wie gegen Braunschweig ab und nutzen die Chancen, gehen wir nicht leer aus."



Schiedsrichteransetzungen

Weil am vergangenen Wochenende auch die Aufstiegskonkurrenten zum großen Teil gepatzt haben, hat sich die 0:2-Pleite der Eintracht in Duisburg nicht besonders negativ in der Tabelle ausgewirkt. Dennoch wollen die Hessen schnell wieder auf die Erfolgsspur zurück - am besten schon im Heimspiel gegen Ingolstadt. Denn die Rückkehr ins Oberhaus ist seit Saisonbeginn fest eingeplant.

"Wir arbeiten das ganze Jahr auf dieses Ziel hin, da können wir nicht nachlassen", moniert Eintracht-Coach Armin Veh. Möglich, dass die gleichen elf Spieler vom Duisburg-Spiel die Chance zur Wiedergutmachung erhalten.

Bei Ingolstadt könnte die Laune vor dem schweren Spiel in Frankfurt fast nicht besser sein. Sage und schreibe zwölf Spiele sind die Oberbayern jetzt schon unbesiegt - und selbst das 1:3 gegen Aachen wurde am Sonntag noch in ein 3:3 umgebogen. Allerdings weiß Stefan Leitl, dass man gegen den Tabellenzweiten von Anfang an konzentriert sein muss. "Wenn wir so in Frankfurt auftreten, haben wir schon zur Halbzeit ein halbes Dutzend Tore kassiert".



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Nach einigen Patzern fordert "Löwen"-Trainer Reiner Maurer gegen die "Zebras" mal wieder einen "Dreier". "Unser Ziel muss es sein, mit einem Sieg die 50-Punkte-Marke zu erreichen. "Nach vernünftigen Auswärtsauftritten müssen wir jetzt mal wieder ein gutes Heimspiel zeigen", so Maurers Vorgabe. Obwohl sein Team einen Tag weniger Zeit zur Regeneration hatte als der Gegner, fordert Maurer "hohes Tempo von Beginn an".

Neben Kai Bülow, der in Paderborn die Rote Karte gesehen hatte und für zwei Spiele vom DFB-Kontrollausschuss gesperrt wurde, sowie den langzeitverletzten Sandro Kaiser und Benjamin Schwarz, wird auch Bobby Wood ausfallen. Der US-Amerikaner wurde am vergangenen Freitag erneut am Knie operiert. Ansonsten steht noch ein kleines Fragezeichen hinter den Einsätzen von Stefan Aigner und Necat Aygün. Beide konnten wegen unterschiedlicher Blessuren nicht voll trainieren.

Auf Duisburger Seite stehen zwei Fragezeichen hinter den Einsätzen von Goran Sukalo (Virusinfektion) und Jürgen Gjasula (Bänderdehnung). "Ich hoffe, dass mindestens einer von beiden spielen kann. Das ist mein Wunsch", sagte Trainer Oliver Reck. Allein das Tor am Wochenende habe gezeigt, wie wichtig ein Spieler wie Sukalo für das Spiel seiner Truppe sei, erläuterte Reck und fügte hinzu: "Dennoch sind wir variabel genug, um auch Gorans Ausfall zu kompensieren."



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Für die "Veilchen", die fünf Zähler Vorsprung auf den Relegationsplatz aufweisen, soll das Duell gegen den SC Paderborn der entscheidende Schritt Richtung Klassenerhalt werden. Allerdings fällt Enrico Kern wegen Einrissen in beiden Menisken für das Duell mit den Ostwestfalen und sogar den Rest der Saison aus. "Er hat sich im Training das Knie verdreht", sagte Cheftrainer Karsten Baumann. Thomas Paulus und Oliver Schröder sind ebenfalls noch nicht einsatzbereit, könnten aber beim Sachsenderby in Dresden am kommenden Spieltag zurückkehren.

Paderborns Trainer Roger Schmidt erwartet ein "absolutes Kampfspiel". "Für uns ist dieses Spiel eine absolute Herausforderung, zumal der Gegner mehr Regenerationszeit hatte", sagte der Coach. Aufgrund der kurzen Spielfolge könnte es Änderungen in der Startelf geben. Bis auf Youngster Niclas Erlbeck, der sich beim Einsatz in der U23 verletzte, steht der gleiche Kader zur Verfügung. Neben Erlbeck und den Langzeitverletzten kann auch Routinier Rolf-Christel Guie-Mien wegen seiner Rückenprobleme noch nicht wieder mitwirken. Als zweiter Torwart steht Nico Burchert für Jens Grahl im Kader.



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