Schuss ins Glück: Der eingewechselte Ronny (l.) entscheidet das Derby mit einem direkt verwandelten Freistoß zu Gunsten von Hertha BSC
Schuss ins Glück: Der eingewechselte Ronny (l.) entscheidet das Derby mit einem direkt verwandelten Freistoß zu Gunsten von Hertha BSC

Joker Ronny schießt Hertha zum Derby-Sieg

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Berlin - Mit dem ersten Derby-Sieg auf Platz 6: Absteiger Hertha BSC hat zum Abschluss des 4. Spieltages der 2. Bundesliga durch ein 2:1 (1:0) im Hauptstadt-Derby bei Union Berlin den zweiten Sieg in Folge gefeiert und darf seinen Blick wieder Richtung Spitzengruppe wenden.

"Niederlage war überflüssig"

Sandro Wagner (30.) und der drei Minuten zuvor eingewechselte Ronny (73.) per Freistoß erzielten die Hertha-Treffer in der ausverkauften Alten Försterei. Für die Hertha war es im dritten Zweitliga-Duell mit den "Eisernen" der erste Sieg. Union, für das Christopher Quiring (69.) zwischenzeitlich ausgeglichen hatte, bleibt mit nur einem Zähler weiter auf Relegationsplatz 16.



"Ich freue mich für unsere Fans, aber vor allem für meine Mannschaft", sagte Herthas Trainer Jos Luhukay: "Wichtig ist, dass die Mannschaft eine breitere Brust bekommt."

Union-Coach Uwe Neuhaus ärgerte sich: "Die Niederlage war überflüssig. Wir haben in der zweiten Halbzeit mächtig Druck gemacht." Er beklagte "Anfängerfehler" seiner Mannschaft: "Wir haben heißes Herz gezeigt, aber keinen kühlen Kopf."

Union mit zwei Spitzen



Neuhaus hatte nach drei Tagen Geheimtraining seiner Mannschaft ein neues Gesicht verpasst und in Simon Terodde und Adam Nemec gleich zwei Spitzen aufgeboten. Das Duo war allerdings bei Herthas Innenverteidigern Maik Franz und Roman Hubnik in besten Händen. Allerdings kamen nur selten Pässe aus dem Mittelfeld bei den beiden Spitzen an.

Auf der Gegenseite ließ auch das Team von Trainer Jos Luhukay spielerische Reife vermissen. Die Hertha, bei der Keeper Thomas Kraft wegen Rückenbeschwerden auf sein Comeback nach überstandener Sperre verzichten musste, ließ allenfalls über den agilen Änis Ben-Hatira etwas Gefahr aufblitzen.

Der Deutsch-Tunesier leitete dann auch folgerichtig den Treffer von Wagner ein. Sein Zuspiel ließ Peer Kluge im Strafraum perfekt für Wagner abtropfen, der aus 13 Metern seinen zweiten Saisontreffer erzielte.

Nemec mit der ersten Chance



Die Union-Fans mussten bis zur 47. Minute auf die erste klare Torchance ihres Teams warten. Aber Nemec setzte den Kopfball nach Flanke von Markus Karl knapp neben den Kasten von Hertha-Schlussmann Sascha Burchert.

Burchert stand in der Folgezeit immer wieder im Mittelpunkt, als Union Mitte der zweiten Hälfte den Druck erhöhte. Doch erst schnappte der Keeper dem einschussbereiten Nemec den Ball vor der Nase weg (65.), dann parierte er gegen den freistehenden Patrick Kohlmann (66.). Chancenlos war Burchert allerdings beim Ausgleich des eine Viertelstunde zuvor eingewechselten Quiring, als Hubnik unglücklich verlängert hatte.