Der FC Erzgebirge Aue sicherte sich frühzeitig den Klassenerhalt (© Imago)
Der FC Erzgebirge Aue sicherte sich frühzeitig den Klassenerhalt (© Imago)

Solide zum Klassenerhalt

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Aue - Vier Spieltage vor Schluss entschied Aue das Sachsen-Derby gegen die damals drittletzten Dresdner mit 2:0 für sich. Mit neun Punkten Vorsprung und 40 Zählern insgesamt auf dem Konto war damit de facto der Klassenerhalt in trockenen Tüchern. Einen Spieltag später konnte auch rechnerisch nichts mehr anbrennen, obwohl der FC Erzgebirge mit 0:4 in Düsseldorf verlor.

Am Trainer festgehalten

Im Vergleich zu den beiden Vorjahren, in denen der Klassenerhalt erst am letzten Spieltag und nur um Haaresbreite gelang, hat der FC Erzgebirge einen großen Schritt nach vorn gemacht. Unter Trainer Falko Götz, der der erste Trainer seit zwei Jahren bei den Veilchen ist, der eine komplette Saison im Amt blieb, machte Aue auch zarte Fortschritte auf spielerischem Gebiet - eines der erklärten Ziele des früheren Bundesligaspielers.

"Wir wollen einerseits weiterhin ein sehr aggressiver, leidenschaftlicher Gegner sein und andererseits uns auch in spielerischer Hinsicht verbessern", hatte Götz vor der Saison gesagt. "Ich hoffe natürlich, dass wir auf diese Weise mehr Punkte bekommen." Das ist, auch dank eines starken Jakub Sylvestr in der Sturmspitze, gelungen. Am Ende hatte der FC Erzegebirge 42 Tore auf dem Konto - und damit immerhin den zehntbesten Angriff der Liga.

So konnte letztlich auch das Ziel "früher als vergangene Saison gesichert sein" erreicht werden. Dass es auf dem Weg dahin auch Schwierigkeiten geben würde, etwa im Winter, als der FCE an zwei aufeinanderfolgenden Spieltagen nur noch auf Platz 16 rangierte, war vor der Saison absehbar. Doch anders als etwa bei der Konkurrenz in Cottbus und Dresden hielt man bei den "Schachtern" am Trainer fest. 

Der wiederum zeigte Mut, eigene Fehler einzugestehen und zu korrigieren. So hatte Götz vor der Saison einen Zweikampf auf der Torhüterposition zwischen Neuzugang Sascha Kirschstein und Platzhirsch Martin Männel ausgerufen. Nachdem 1,96-Mann Kirschstein das Rennen zunächst für sich entschieden hatte, durfte Männel ab dem 14. Spieltag wieder zwischen die Pfosten - und hielt den Veilchen eine Menge Punkte fest.

Sylvestr Torschützenkönig

Klar ist aber auch, dass ein gehöriger Anteil an dieser für Auer Verhältnisse fast sorgenfreien Saison auf das Konto von Jakub Sylvestr geht. Mit seinen 15 Treffern und vier Vorlagen war er fast an der Hälfte der FCE-Tore direkt beteiligt. Durch sein Tor zum 2:2-Ausgleich im letzten Spiel auf St. Pauli schnappte sich der slowakische Angreifer zudem noch 50 Prozent der Torjägerkrone (die er sich mit Paderborns Mahir Saglik teilt).

Ob der 25-Jährige im Erzgebirge bleibt, bleibt abzuwarten. Ihn zu ersetzen, dürfte schwer werden. Doch auch in der Abwehr kommt Arbeit auf Götz zu: Bei Kevin Schlitte, Tobias Nickenig und Dominic Rau endeten die Verträge, alle drei werden den Verein verlassen. Mit Michael Fink, Oliver Schröder, Thomas Paulus und Martin Männel hingegen wurde in den letzten Wochen und Monaten verlängert. Den ganz großen Umbruch wird es in Aue wohl nicht geben.

Andre Anchuelo