"Es gibt in Deutschland einen ganz anderen Standard" - Ben Halloran musste sich erst an die deutsche Mentalität gewöhnen (© Imago)
"Es gibt in Deutschland einen ganz anderen Standard" - Ben Halloran musste sich erst an die deutsche Mentalität gewöhnen (© Imago)

Halloran: "Robbie Kruse ist eine große Hilfe für mich"

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Düsseldorf - Mit sechs Punkten aus den letzten drei Spielen vor der Winterpause konnte sich Fortuna Düsseldorf vorerst aus dem Abstiegskampf verabschieden und ins Mittelfeld absetzen. Nur noch sechs Punkte trennen die Rheinländer trotz der abschließenden 2:3-Heimniederlage im rheinischen Derby gegen den 1. FC Köln vom Relegationsplatz. 

In den verbleibenden 15 Meisterschaftsspielen will die Fortuna noch einmal oben angreifen. Zu einem wichtigen Akteur könnte der 21-jährige australische Mittelfeldspieler Ben Halloran werden, der sich zuletzt einen Stammplatz erkämpft hatte. Er stellte sich zum Interview.

Frage: Herr Halloran, mit welchen Gefühlen gehen Sie in die Winterpause, wie schätzen Sie die sportliche Situation der Fortuna ein?

Ben Halloran: Wir haben wieder eine gute Ausgangsposition. Noch vor ein paar Wochen waren wir wirklich in Nöten. Dann haben wir zwei der letzten drei Spiele gewonnen. Auch wenn wir das letzte Spiel gegen Köln verloren haben, haben wir gezeigt, dass wir sogar mit dem besten Team der 2. Bundesliga mithalten können. Wir können uns in der Rückrunde in der Tabelle sicher noch verbessern. 

Frage: Warum hat es im letzten Spiel des Jahres 2013 im Derby gegen Köln nicht zu einem Punkt gereicht?

Halloran: Die Kölner haben aus ihren drei Chancen drei Tore gemacht. Für uns war es nach dem 0:2-Pausenrückstand sehr schwer. Dennoch haben wir unseren Kampfgeist gezeigt, sind zurückgekommen und hatten dann am Ende ein bisschen Pech. 

Frage: Wie bewerten Sie Ihre eigene Saison bislang?

Halloran: Am Ende lief es positiv für mich. Ich konnte die letzten vier Spiele absolvieren. Das war gut. Ich musste mich erst an die deutsche Mentalität gewöhnen. Die Trainingsarbeit ist ganz anders als in Australien. Es war für mich am Anfang der Saison schwer, ins Team zu kommen. Ich hoffe jetzt, dass ich meine aktuelle Form der letzten Wochen vor Weihnachten halten kann und dann in der Rückrunde regelmäßig zum Einsatz komme.

Frage: Worin liegen die größten Unterschiede im Training zwischen Deutschland und Australien?

Halloran: Die Intensität ist höher in Deutschland. Es wird härter und konzentrierter trainiert. Die Spiele sind wichtiger, sie bedeuten den Zuschauern hier viel mehr. In Australien geht es entspannter zu. Dort wurde der professionelle Fußball erst vor zehn Jahren eingeführt. Es gibt ein Deutschland einen ganz anderen Standard.

Frage: Ihr australischer Vorgänger in Düsseldorf, Robbie Kruse, hat auch einige Zeit gebraucht, um bei Fortuna richtig durchzustarten. Inzwischen ist er ein anerkannt guter Spieler und spielt sogar mit Bayer Leverkusen in der Champions League. Sind Sie mit ihm in Kontakt? Gibt er Ihnen Tipps?

Halloran: Ja. Viele Leute haben seinen Werdegang mit meinem verglichen. Robbie lebt in Köln und unterstützt mich sehr. Ich kann mit Fragen immer zu ihm kommen. Er ist eine große Hilfe für mich.

Frage: Wie verbringen Sie nun die Winterpause? Geht es in die Heimat nach Australien?

Halloran: Nein, meine Familie und meine Freunde besuchen mich hier. Ich werde mit meiner Familie zum Skilaufen aufbrechen und anschließend mit Freunden Osteuropa besuchen.

Aus Düsseldorf berichtet Tobias Gonscherowski