Mit kurzen Ausnahmen spielte Willi Landgraf von 1986 bis 2006 in der 2. Bundesliga
Mit kurzen Ausnahmen spielte Willi Landgraf von 1986 bis 2006 in der 2. Bundesliga

"Die 2. Bundesliga braucht sich nicht zu verstecken"

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Köln - Willi Landgraf ist der Rekordspieler der 2. Bundesliga. 508 Spiele bestritt der heute 45-Jährige für Rot-Weiss Essen, den FC Homburg, den FC Gütersloh und Alemannia Aachen. Im Interview mit bundesliga.de spricht der 1,66 Meter große Publikumsliebling über den bevorstehenden Saisonstart der 2. Bundesliga, seine Favoriten und seine besonderen Erlebnisse.

bundesliga.de: Herr Landgraf, nächste Woche startet die 2. Bundesliga in die neue Spielzeit. Wie groß ist Ihre Vorfreude auf den Saisonstart?

Willi Landgraf: Ich freue mich darauf, ab dem übernächsten Wochenende wieder Fußball bei uns in Deutschland schauen zu können. Die 2. Bundesliga wird am Freitagabend mit dem Topspiel zwischen Fortuna Düsseldorf und Eintracht Braunschweig eröffnet. Das sind zwei Vereine, von denen ich erwarte, dass sie auch oben in der Tabelle mitmischen werden. Die Bundesliga-Absteiger gehören traditionell immer zum Favoritenkreis. Aber es wird auch für Braunschweig schwer, weil auch andere Mannschaften wie etwa der 1. FC Kaiserslautern, der im letzten Jahr knapp den Aufstieg verpasst hat, ein Wörtchen mitreden werden.

bundesliga.de: Wie stark schätzen Sie die 2. Bundesliga ein?

Landgraf: Man hat ja schon in der letzten Saison gesehen, dass da keine so großen Unterschiede zur Bundesliga waren. In der Relegation war auch Greuther Fürth kein bisschen schlechter als der Hamburger SV. Es war klar zu erkennen, dass die Qualität in der 2. Bundesliga hoch ist.

bundesliga.de: Also glauben Sie nicht, dass die Kluft zwischen 2. Bundesliga und Bundesliga größer wird?

Landgraf: Nein. Die Vereine dürfen sich natürlich nicht mit Bayern München oder Borussia Dortmund messen. Aber mit anderen Vereinen können die guten Zweitligisten schon mithalten. Sie brauchen sich da nicht zu verstecken.

bundesliga.de: Was macht den Reiz der 2. Bundesliga aus?

Landgraf: Ich gucke mir die Spiele gerne an, weil auch noch öfter Spieler dabei sind, mit denen oder gegen die ich noch selbst gespielt habe. Ich freue mich, dass Sergio da Silva Pinto jetzt bei Fortuna Düsseldorf spielt.

bundesliga.de: Woran erinnern Sie sich am liebsten zurück? Was waren für Sie als Rekordspieler der 2. Bundesliga Ihre Highlights?

Landgraf: Das waren immer die Spiele gegen die Bundesliga-Absteiger. Das war etwas Besonderes, in den Spielen ist man immer noch etwas motivierter gewesen.

bundesliga.de: Und welche exotischen Stadien fallen Ihnen spontan ein?

Landgraf: Exotisch ist das falsche Wort. Besonders waren die Spiele bei den Eisernen, bei Union Berlin. Interessant ist auch, wie sich das in Berlin alles entwickelt hat. Das alte Stadion wurde nach und nach umgebaut. Das ist beeindruckend. Ich erinnere mich an die weiten Reisen nach Meppen oder Burghausen. Die Stadien mit ihren Tartanbahnen ums Spielfeld waren aber nicht so beeindruckend. In den reinen Fußballstadien war die Stimmung immer am besten.

bundesliga.de: Und die Stimmung am alten Aachener Tivoli war nur schwer zu toppen?

Landgraf: Ganz klar. Auch die anderen Spieler der Gästemannschaften haben immer von der Stimmung am Tivoli geschwärmt.

bundesliga.de: Wer war Ihr stärkster Gegenspieler?

Landgraf: Mir fallen eher Mitspieler ein. Vor allem einer, der sich dann in der Bundesliga und der Nationalmannschaft etabliert hat. Das ist Simon Rolfes. Seinen Weg habe ich verfolgt. Auch ein Jan Schlaudraff fällt mir aus alten gemeinsamen Zeiten ein.

Das Gespräch führte Tobias Gonscherowski

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