Ralph Gunesch (r.) spielte schon von 2003 bis 2006 am Millerntor und seit 2007 wieder
Ralph Gunesch (r.) spielte schon von 2003 bis 2006 am Millerntor und seit 2007 wieder

"Müssen an der Konstanz arbeiten"

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Nach sieben Spieltagen steht der FC St. Pauli in der 2. Bundesliga mit zehn Punkten auf Rang 9 der Tabelle.

Auffällig sind bei den "Kiez-Kickern" dabei vor allem die Unterschiede zwischen Heimspielen und Auswärtspartien. "Die Begründung kenne ich selber nicht", sucht Ralph Gunesch nach den Gründen für die Formschwankungen.

Im Interview spricht der Verteidiger außerdem über seine Position in der Abwehr und zieht ein Zwischenfazit während der Länderspielpause.

Frage: Herr Gunesch, die Bundesliga macht aufgrund von Länderspielen derzeit Pause. Kommt diese der Mannschaft ungelegen oder gerade recht?

Ralph Gunesch: Das ist eine gute Frage, wirklich spielfrei ist es ja nicht. Die zwei Freundschaftsspiele, die wir haben, werden jetzt halt genutzt, um neue Sachen auszuprobieren, auch schon im Hinblick auf Augsburg. Das ist nicht so, dass wir jetzt am Wochenende die Füße hoch legen. Es ist also ein ganz normales Wochenende für uns.

Frage: Bisher würde eher die Aussage zutreffen "Zuhause hui, auf fremden Plätzen pfui", zumindest was die Punktejagd angeht. Haben Sie eine Erklärung für die Leistungsschwankungen zwischen den Heim- und Auswärtsspielen?

Gunesch: Dass die Schwankungen definitiv da sind, das lässt sich nicht wegdiskutieren und wir wissen auch, was wir falsch machen. Nur die Begründung kenne ich selber nicht. Ich würde jetzt aber auch nicht so weit gehen und immer wieder das Wort Auswärtsschwäche in den Mund nehmen. Irgendwann fängt man wirklich an, sich das selber einzureden und fährt mit einem schlechten Gefühl zum Auswärtsspiel hin - das wäre einfach nur kontraproduktiv. Deswegen müssen wir uns vernünftig vorbereiten auf Augsburg und mit dem festen Vorsatz hinfahren, gewinnen zu wollen. Wir dürfen uns nicht irgendetwas einreden oder einreden lassen von wegen Auswärtsschwäche. Wenn man mit negativen Gedanken losfährt, schwächt man sich nur selbst.

Frage: Wie fällt Ihr Fazit, sowohl auf Ihre Person bezogen, als auch auf die Mannschaft, nach sieben Spieltagen aus?

Gunesch: Nach dem unglücklichen Start in die Vorbereitung mit der langen Verletzung habe ich doch recht schnell wieder den Anschluss an die Mannschaft gefunden. Auch konnte ich in den letzten Wochen klar eine Tendenz nach oben zeigen, dies einfach dadurch, dass ich wieder im Rhythmus bin und regelmäßig spiele. Und zur Mannschaft muss man leider sagen, dass wir die Qualität, die wir in den Heimspielen bewiesen haben, noch nicht in den Auswärtsspielen beweisen konnten und somit da letztendlich auch immer mit leeren Händen nach Hause gefahren sind. Deswegen ist der Start ein Wechselbad der Gefühle gewesen - zwischen wirklich guten Spielen zuhause und dem unglücklichen Auftreten immer eine Woche später. Wir müssen an der Konstanz arbeiten. Dann wird aus dem durchwachsenden bis ordentlichen Saisonstart auch noch eine gute Saison.

Frage: An sich sind Sie Innenverteidiger, mussten aber schon des Öfteren auf die linke Außenposition ausweichen. Die letzten Spiele durften Sie dann wieder nach innen. Wie sehen Sie Ihre Chancen, auf dieser Position weiterhin spielen zu können?

Gunesch: Ich denke, so wie Holger Stanislawski auch schon gesagt hat, geht es grundsätzlich nach Leistung. Aber es geht auch darum, was für die Mannschaft am Besten ist. Und deswegen wird es sich einfach zeigen, wie die Konstellation sein wird oder wie die Trainer sich das vorstellen. Für solche Entscheidungen werde ich halt nicht bezahlt und deswegen versuche ich nur, meine Leistung zu bringen und wie die Trainer das dann einschätzen, einordnen und entscheiden, dass müssen Sie sie selber fragen.

Das vollständige Interview finden Sie auf der Webseite des FC St. Pauli.