Robin Dutt betreut den SC Freiburg seit Juli 2007
Robin Dutt betreut den SC Freiburg seit Juli 2007

"Momentan passt einfach alles!"

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Sechs Siege und ein Remis in sieben Pflichtspielen. Zuletzt ein 3:1 in Augsburg, ein deutliches 5:0 gegen Wehen Wiesbaden und das Erreichen der 3. Runde im DFB-Pokal dank eines überraschenden und zugleich überzeugenden 3:1-Siegs gegen Hoffenheim. Kurzum: Der SC Freiburg hat einen richtig guten Lauf.

Der knapp verpasste Aufstieg ist vergessen. Die Offensive wurde rundum erneuert und die Defensive ist das Maß aller Dinge in der 2. Bundesliga. "Die Automatismen greifen besser", analysiert Freiburgs Trainer Robin Dutt die Erfolgsserie des SC.

Im Interview mit bundesliga.de spricht der 43-Jährige über die vergangenen Wochen, die hohen Ziele der Breisgauer und erklärt, warum er sich in Freiburg pudelwohl fühlt.

bundesliga.de: Herr Dutt, herzlichen Glückwunsch zur Tabellenführung und zum Erreichen der 3. Pokalrunde. Hatten Sie in der Nachbetrachtung der Spiele gegen Wehen und Hoffenheim überhaupt etwas an Ihrer Mannschaft auszusetzen?

Robin Dutt: Es gab noch kein Spiel, bei dem alles perfekt lief. Es gibt immer noch genügend zu analysieren. Aber dennoch, unterm Strich gab es in den vergangenen drei Spielen sehr viele gute Dinge zu vermerken.

bundesliga.de: Worin sehen Sie die Gründe für die deutlichen Siege gegen Wehen und zuvor in Augsburg in der 2. Bundesliga und den 3:1-Erfolg über Hoffenheim im DFB-Pokal?

Dutt: Wir sind sehr gut eingespielt. Die Automatismen greifen besser. Wir haben zudem einen sehr guten Teamgeist. Weiterhin haben unsere Neuzugänge sehr gute Spiele gehabt. Momentan passt einfach alles! Und mit jedem Sieg wächst natürlich das Selbstbewusstsein.

bundesliga.de: Vier Siege, als eines von drei Teams in der 2. Bundesliga noch ungeschlagen. 13 Tore geschossen, nur vier kassiert. Müssen Sie schon ein wenig auf die Euphoriebremse treten?

Dutt: Momentan habe ich noch nicht den Eindruck, dass irgendeiner meiner Spieler abhebt. Aber ich werde das natürlich genau beobachten und wenn notwendig, denjenigen wieder runterholen.

bundesliga.de: Dennoch meinte Jonathan Jäger nach dem Wehen-Spiel: "Wenn wir so weiter kicken, spielen wir am Ende in der Bundesliga". Der Weg ist zwar noch weit bis dorthin, aber ist dies das Ziel?

Dutt: Wir haben schon vor der Saison gesagt, dass der Aufstieg unser Ziel ist. Wir wissen aber, dass es viele Kandidaten im Kampf um den Aufstieg gibt. Wir werden unser Bestes geben, damit wir es am Ende schaffen. Aktuell sieht es gut aus, aber die Saison ist noch jung.

bundesliga.de: Der nächste Gegner lautet Aachen. Wie schätzen Sie die Alemannia ein und was erwartet den SC am Tivoli?

Dutt: Wie alle Mannschaften, die in Aachen zu Gast sind, erwarten auch uns viele Emotionen und viel Kampfgeist. Die Alemannia hat sich gut verstärkt und hat eine starke Mannschaft. Es lief zwar zuletzt nicht alles glatt, aber dennoch wird uns Aachen alles abverlangen.

bundesliga.de: Vergangene Saison erzielte Freiburg "nur" 49 Tore. Im Sommer haben Sie dann mehr oder weniger den kompletten Sturm ausgetauscht. Was zeichnet Spieler wie Jäger, Tommy Bechmann oder Suat Türker aus?

Dutt: Sie sind alle sehr variabel in der Offensive einsetzbar und sind sehr variabel in ihrem Spiel. Sie haben allesamt eine sehr gute Ballbehandlung und es macht Spaß, mit ihnen zu arbeiten.

bundesliga.de: Dazu kommt Mohamadou Idrissou, der ja erst im Winter aus Duisburg kam. Auch er scheint mittlerweile richtig angekommen zu sein im Breisgau?

Dutt: Ja. Er hat im Januar und Februar noch einige Startschwierigkeiten gehabt. Aber er ist richtig angekommen und es macht Spaß, ihm beim Fußball spielen zuzuschauen.

bundesliga.de: Abschließende Frage. Sie kamen vor einem Jahr als Nachfolger des nicht nur in Freiburg legendären Volker Finke zum Sportclub. Sicherlich kein leichtes Erbe. Wie haben Sie Ihr erstes Jahr in Freiburg erlebt und was ist das Besondere an dem Club?

Dutt: Hier herrschen sehr gute Arbeitsbedingungen und alle im Team arbeiten fleißig mit, damit wir unsere Ziele erreichen. Es war ein sehr schönes erstes Jahr und im zweiten Jahr darf es ruhig so weiter gehen. Wir haben hier eine sehr gute Infrastruktur und es gibt trotz der hohen Professionalität sehr kurze Entscheidungswege. Sicherlich spielt es auch eine Rolle, dass wir hier in Freiburg etwas mehr Ruhe haben, als manch anderer Club an anderem Standort.

Das Gespräch führte Sebastian Stolz