Christopher Nöthe (M.) traf bereits sieben Mal, Olivier Occean (r.) erzielte bis dato fünf Tore
Christopher Nöthe (M.) traf bereits sieben Mal, Olivier Occean (r.) erzielte bis dato fünf Tore

Mit der richtigen Mischung endlich hoch

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München - Die SpVgg Greuther Fürth steht in den letzten Jahren sinnbildlich für das Straucheln auf der Zielgeraden. Doch Saison für Saison nimmt der Verein unbeirrt wieder Anlauf, um endlich den ersehnten Aufstieg in die Bundesliga zu schaffen.

Derzeit sind die Aussichten darauf hervorragend. Denn Fürth ist Tabellenführer und will endlich den Makel des Scheiterns beseitigen - die Abschlussplatzierungen der letzten zehn Jahre lauten 4, 11, 5, 6, 5, 5, 5, 9, 5, 5. Am knappsten scheiterte das "Kleeblatt" im Vorjahr, als es am 34. Spieltag erst in den Schlussminuten durch den VfL Bochum vom Relegationsplatz verdrängt worden war.

Die Franken sind so gut wie noch nie: Sie haben nach zehn Spieltagen eine Bilanz von sieben Siegen, zwei Remis, einer Niederlage und kommen auf eine Tordifferenz von +14 - nie zuvor standen die Franken zu diesem Zeitpunkt so gut da (04/05 hatten sie auch 23 Punkte, aber eine schwächere Tordifferenz).

Fehlstart locker wettgemacht

In der vergangenen Saison hatte Fürth nach zehn Runden 19 Punkte auf dem Konto, musste bis zu diesem Zeitpunkt allerdings schon drei Niederlagen einstecken.

Nach dem 2:3 zum Auftakt gegen Eintracht Frankfurt hat sich das Team von Mike Büskens in beeindruckender Manier vom 11. Rang auf den Platz an der Sonne gespielt - seit dem 6. Spieltag grüßt die SpVgg von der Spitze.

Aber was genau sind die Gründe für den Höhenflug? Warum dürfen sich Trainer, Spieler und Fans des "Kleeblatts" in dieser Saison berechtigte Hoffnungen auf das Erreichen des großen Ziels machen? bundesliga.de hat tief in die Datenbank geschaut.

Offensive ist Trumpf

Vor allem offensiv hat Fürth im Vergleich zur Vorsaison zugelegt, aktuell stehen 21 Treffer zu Buche, 10/11 waren es nach zehn Spieltagen nur 15 Tore.

Die "Kleeblatt"-Angreifer gaben bislang die meisten Torschüsse ab (66) und erzielten die zweitmeisten Tore (12). Hier hat sich Fürth deutlich gesteigert: 10/11 gaben die Angreifer ligaweit nur die fünftmeisten Torschüsse ab (170) und trafen insgesamt nur 21 Mal (6 Mannschaften waren damals besser). Hier hat sich die Verpflichtung des bulligen Stürmers Olivier Occean schon bezahlt gemacht (5 Treffer).

Auswärts ist Fürth noch ungeschlagen (3 Siege, 2 Unentschieden) - das gab es nach den ersten fünf Gastspielen einer Saison für die SpVgg noch nie. Und auch zuhause läuft es wie am Schnürchen, in der heimischen Trolli ARENA weist die Truppe seit der Pleite gegen Frankfurt mit vier "Dreiern" eine makellose Bilanz auf.

Präzise Flanken - effektive Konter - stabile Abwehr

Ein weiterer Pluspunkt ist die Variabilität in der Offensive. Einerseits hat sich das Spiel über die Flügel extrem verbessert, Fürth traf bereits fünf Mal nach Flanken (Bestwert in der 2. Bundesliga) und damit schon genauso oft wie in der kompletten letzten Saison. 10/11 gehörten die Fürther hier zu den schwächsten Teams der Liga, nun sind sie hier Spitze!

Andererseits blieb die Stärke bei Gegenangriffen erhalten: Fünf Kontertore gelangen den Fürthern bereits (nur zwei Teams sind hier besser) - 10/11 war die SpVgg mit 17 Kontertoren ligaweit die beste Mannschaft.

Auch die Abwehrspieler strahlen Torgefahr aus, trafen bereits fünf Mal (Bestwert im "Unterhaus") - damit waren die Fürther Verteidiger schon erfolgreicher als in der kompletten letzten Saison (4 Treffer). Gleichzeitig erledigen die Verteidiger und Torwart Max Grün hinten ihren Job erneut vorbildlich. In der vergangenen Saison kassierte keine Mannschaft weniger Gegentore als Fürth (27) und auch aktuell stellt die SpVgg mit nur sieben Gegentreffern die beste Defensive der Liga.

Aktuell dienstältester Zweitligist

Die Büskens-Elf hat sich also weiterentwickelt. Die starke Defensive ist weiterhin die Basis, nun kam allerdings im Vergleich zur letzten Saison auch noch die verbesserte Offensive hinzu - vor allem im Sturm und über die Flügel ist die SpVgg nun deutlich durchschlagskräftiger.

Mit dieser guten Mischung könnte der Aufstiegstraum für den zur Zeit dienstältesten Zweitligisten - seit 1997 mischt Fürth inzwischen ununterbrochen in der 2. Bundesliga mit - vielleicht endlich wahr werden...