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Wenn Begeisterung keine Grenzen kennt: Timo Gebhart (l.) bejubelt seinen ersten Saisontreffer - ein ganz wichtiges Tor zum 2:0
Wenn Begeisterung keine Grenzen kennt: Timo Gebhart (l.) bejubelt seinen ersten Saisontreffer - ein ganz wichtiges Tor zum 2:0

Mit dem Löwen auf der Brust

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Kampf. Leidenschaft. Wille. Wenn der Fußball sich von seinem Dasein als Spiel verabschiedet und zur Übung der Kraft und der Nerven mutiert, gibt es nichts, was mehr zählt.

Kampf. Leidenschaft. Wille. Es gibt wohl kaum Worte, die an der Grünwalder Straße in diesen Tagen öfter gefallen sind.

Drei Mal 1:2 an den ersten drei Spieltagen. Beim TSV München 1860 hat man sich den Saisonstart wahrlich anders vorgestellt. Um aus dieser misslichen Lage wieder herauszukommen, musste mehr her, als fußballerisches Können und jugendlicher Eifer.

Das hat die Mannschaft von Trainer Marco Kurz verstanden und hat das am Montagabend gegen den MSV Duisburg eindrucksvoll bestätigt. Mit 2:0 (1:0) gewannen die "Löwen" am Ende und feierten den ersehnten Premierensieg 2008/09.

Des Trainers Worte beherzigt

"Wir haben Kampf und Leidenschaft gezeigt", sagte Daniel Bierofka, Schütze des Führungstreffers, nach dem Spiel sichtlich erleichtert. Den Worten des Trainers sind Taten gefolgt: "Er hat gesagt, wir sollen kämpfen und Leidenschaft zeigen und den Zuschauern zeigen, dass wir den Löwen auf der Brust haben", so Bierofka. Die Brust der "Löwen" schwellte sich stolz und solide wie lange nicht mehr.

Die geforderte Demonstration wurde umgesetzt. "Das ganze Spiel war eine Energieleistung. Duisburg hat eine klasse Truppe, und wir haben sie niederkämpfen müssen", so Marco Kurz. Dass auch der eingewechselte Nachwuchsstürmer Markus Schäffler und die Bender-Zwillinge von "Kampf" sprachen, verwundert nicht.

Viele Emotionen

Nach den punktlosen Anfangswochen und der Länderspielpause begann bei den "Löwen" das große Kribbeln. "Es war nicht einfach im Hotel zu sitzen und an das Spiel zu denken. Die Anspannung war sehr hoch", verriet Bierofka. Saisonübergreifend seit acht Spielen waren die "Sechzger" sieglos - keine aktuelle Profimannschaft wartete länger. Gegen Duisburg erfolgte der Befreiungsschlag.

Die Tore von Bierofka und das 2:0 des eingewechselten Timo Gebhart (71.) wurden auf den Rängen der Allianz Arena und auf der Trainerbank wie ein Aufstieg gefeiert. Extrem groß war die Erleichterung. Auch für den Trainer, der sicherlich ruhigere Tage erleben durfte in seiner bisherigen Amtszeit. Eine Diskussion ließ der Verein aber ohnehin nicht aufkommen.

Vielmehr überwog die Freude über das Erfolgserlebnis: "Es war schön, endlich wieder mit einem Sieg vom Platz zu gehen", so Geschäftsführer Stefan Reuter. "Die Fans haben ordentlich gefeiert, es war schön, dass sie den Löwen-Tanz ("so geh'n die Löwen…", Anm. d. Red.) wieder zeigen durften."

Kampfspiel bei St. Pauli

Doch anstatt sich auf dem Erfolg auszuruhen, blicken und brennen die Münchener schon auf die nächste Aufgabe. Am nächsten Freitag gastiert 1860 beim FC St. Pauli. "Da müssen wir nachlegen", fordert Kapitän Bierofka bei bundesliga.de, "wenn wir das zeigen, was wir gegen Duisburg präsentiert haben, dann haben wir bei St. Pauli eine gute Chance."

Weniger kämpfen werden die Kiezkicker vor heimischem Publikum mit Sicherheit nicht. "Das war absolut ein gutes Training für Freitag", so Bierofka. Er weiß, worauf es ankommt: Kampf. Leidenschaft. Wille...

Fatih Demireli