Fans des 1. FC Kaiserslautern feierten Sonntag in Frankfurt mit der La Ola die Spieler des FSV, die dem FCK zum vorzeitigen Aufstieg verhalfen
Fans des 1. FC Kaiserslautern feierten Sonntag in Frankfurt mit der La Ola die Spieler des FSV, die dem FCK zum vorzeitigen Aufstieg verhalfen

Marathon-Feiern für Fans des FCK

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Es gibt viele gute Gründe, warum der 1. FC Kaiserslautern jetzt schon als Aufsteiger in die Bundesliga feststeht. Den Trainer natürlich, die Spieler, den Vorstand. Genauso haben die Fans des FCK einen großen Anteil am Erfolg – und vielleicht auch das Internet.

Denn am vergangenen Samstag kommt über verschiedene lauterer Fanforen eine Aktion in Schwung, die ein kleines bisschen beim vorzeitigen Aufstieg geholfen haben könnte. "Alle nach Frankfurt" heißt ein Aufruf im Forum "Der Betze brennt". Und etwa 500 FCK-Fans folgen dem Ruf, um den FSV Frankfurt Sonntag im Spiel gegen Lauterns Aufstiegskonkurrenten FC Augsburg zu unterstützen.

"Stimmung wurde schnell wieder kämpferisch"

"Am Freitagabend nach unserer Heimniederlage gegen Rostock war die Enttäuschung bei unseren Fans schon relativ groß. Aber die Stimmung wurde schnell wieder kämpferisch. Und einige sind dann auf die Idee gekommen, nach Frankfurt zu fahren, und nicht nur das Spiel bei SKY zu sehen", sagt Kaiserslauterns Fanbeauftragter Christoph Schneller.

Zusammen mit den Fans der Frankfurter treiben die FCK-Anhänger den FSV zu einem 1:1 gegen Augsburg – der Aufstieg ist perfekt. Die Frankfurter Spieler bedanken sich nach Schlusspfiff auch bei den FCK-Fans für den außergewöhnlichen Support, gemeinsam wird sogar die La Ola durchgeführt.

Mit Herzblut zurück

Etwa 120 Kilometer weiter südwestlich brechen auch in Kaiserslautern alle Dämme. In der Altstadt laufen die Fans aus den Kneipen und Sportbars auf den Straßen zusammen, holen spontan die eigentlich schon für Freitagabend geplante Aufstiegsfeier nach. Autocorsos fahren mit Hupkonzert durch die Stadt, vielen tragen das T-Shirt "Mit Herzblut zurück – 1. FCK".

Schnell macht das Gerücht die Runde, dass sich die Mannschaft des FCK das Spiel Frankfurt gegen Augsburg zusammen im Restaurant des Rathauses angesehen hat. Und so setzen sich die Fans in Richtung Rathaus in Bewegung und feiern den Aufstieg mit den Spielern auf dem Rathausbalkon.

Amedick am Megaphon

Nicht der letzte Höhepunkt des Sonntags, weil auch noch standesgemäß im Fritz-Walter-Stadion Party gemacht wird. Nach einer TV-Sendung, die live aus dem Stadion-VIP-Raum übertragen wird, stimmen die Spieler Fangesänge an. Abwehr-Ass Martin Amedick schnappt sich sogar das Megaphon.

Auch am Montag gehen die Feierlichkeiten auf dem Betzenberg hinter der Westtribüne des Fritz-Walter-Stadions weiter. Etwa 5000 Fans jubeln und singen mit Spielern, Trainern und Vorstand, stimmen die Evergreens "nie mehr Zweite Liga" und "we are the champions" an. Abklatschen und Autogramme schreiben statt Training für die FCK-Profis.

Heimspiel in Koblenz

"Das waren ganz sicher nicht die letzten Feiern. Wir haben ja noch zwei Spiele und wollen auch am letzten Spieltag Meister in der 2. Bundesliga werden. Mal abwarten, was wir noch alles organisieren", meint Schneller.

Das kommende Auswärtsspiel wird schon mal zur rot-weißen Invasion in Koblenz. Schneller rechnet damit, dass die Hälfte des Koblenzer 15.000-Mann-Stadions Oberwerth mit FCK-Fans besetzt sein wird – mindestens. Einige werden sogar mit dem Schiff anreisen.

...die Punkte können wir gleich mit der Post hinschicken"

Die Bundesliga kann sich freuen, dass der traditionsreiche FCK mit seinen enthusiastischen Fans und dem berühmt-berüchtigten Betzenberg wieder erstklassig ist. Ein Verein, der selbst dem FC Bayern lange das Fürchten lehrte und Paul Breitner verzweifeln ließ: "Wir brauchen nicht mehr nach Kaiserslautern zu fahren, die Punkte können wir gleich mit der Post hinschicken."