Benjamin Lense (l., neben Freiburgs Yacine Abdessadki) rückt von der Außenposition in die Rostocker Innenverteidigung
Benjamin Lense (l., neben Freiburgs Yacine Abdessadki) rückt von der Außenposition in die Rostocker Innenverteidigung

Lust auf die erste Nuss

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Der 1. FC Kaiserslautern hat mit dem 4:1-Sieg über St. Pauli am Freitagabend den 1. FSV Mainz 05 unter Druck gesetzt. Wollen die 05er die Tabellenführung zurückerobern, ist im Spiel bei Hansa Rostock nicht nur ein Sieg, sondern auch ein Ergebnis mit vier Toren Unterschied vonnöten. Erleben Sie die drei Sonntagsspiele ab 13:45 Uhr im Live-Ticker/Liga-Radio!

Dass dies für die Rheinhessen keine leichte Aufgabe wird, ist ihnen bewusst. "Wir haben drei harte Nüsse vor uns, und die erste, die wir knacken müssen, ist Rostock", erklärt FSV-Coach Jörn Andersen im Hinblick auf die anstehenden Partien gegen den FC Hansa, Nürnberg und Augsburg. Doch seine Vorfreude ist groß: "Jetzt können wir uns endlich mit Mannschaften messen, die große Namen haben oder in der vergangenen Saison noch erstklassig gespielt haben."

Die Herausforderung namens Rostock sei eine große, da der Club um Trainer Frank Pagelsdorf nahezu alle Spieler nach dem Abstieg habe halten können. "Das macht sie erfahren, außerdem sitzen dann sogar auf der Bank Erstligaspieler", erklärt Andersen, der auch auf die Heimstärke des Gegners hinweist.

Mit einem guten Defensivspiel und einer aggressiven Offensive will der Norweger seine 05er zum dritten Saisonsieg im vierten Spiel lotsen. Verzichten müssen die Mainzer auf Milorad Pekovic (Rotsperre) und die langzeitverletzten Bo Svensson und Daniel Gunkel. Der Einsatz von Chadli Amri ist wegen einer Hüftprellung fraglich.

Hansa muss Innenverteidigung umbauen

Die Rostocker hingegen wollen auch die zweite Heimaufgabe in dieser Runde lösen und mit einem Sieg mit den Mainzern (sieben Zähler) gleichziehen. Dieses Unterfangen müssen sie aber mit einer umgebauten Innenverteidigung angehen.

Das zuletzt aufgebotene brasilianische Duo Orestres/Gledson wurde gesprengt, da Orestes wegen seines Muskelfaserrisses im Oberschenkel nach Aussage von Trainer Frank Pagelsdorf "zirka drei bis vier Wochen ausfallen wird". Für ihn wird Benjamin Lense auflaufen. Nicht mitmischen kann Mario Fillinger, der sich kurzfristig eine Oberschenkel-Verhärtung zugezogen hat.

Trainer Frank Pagelsdorf erwartet einen offenen Schlagabtausch: "Wir haben ein Heimspiel, in dem wir grundsätzlich offensiv spielen. Und da auch Mainz zu den offensivstärksten Zweitligisten gehört, verspricht es ein Spiel mit vielen Torchancen zu werden."


FC Augsburg - SC Freiburg

"Wir haben in den ersten beiden Spielen gegen Aufstiegsanwärter in Nürnberg und in Duisburg gut ausgesehen, aber leider keine Punkte mitgenommen. Nun wartet der nächste Aufstiegskandidat, gegen den wir etwas Zählbares holen wollen", erklärt Aachens Trainer Holger Fach vor dem Aufeinandertreffen mit dem Sportclub.

Noch offen lässt Fach, ob oder wer von den kürzlich verpflichteten Daniel Baier, Francis Kioyo und Dino Toppmöller im Rosenaustadion sein Pflichtspiel-Debüt geben wird. Fehlen werden die langzeitverletzten Lars Müller und Patrick Mölzl, die aber in dieser Woche wieder ins Teamtraining eingestiegen sind. Dafür vermeldeten die zuletzt erkrankten Elton Da Costa und Imre Szabics "grünes Licht" für einen Einsatz.

Freiburger mit Personalproblemen

Die Freiburger kommen als Tabellendritte, schieben aber dem FCA, der sich auf Rang 11 befindet, die Favoritenrolle zu. Die Augsburger seien ein Team, sagt Cheftrainer Robin Dutt, "dass uns in Bezug auf die Erst- und Zweitliga-Erfahrung der Einzelspieler haushoch überlegen ist".

Gleichwohl lässt der Coach keinen Zweifel daran, dass der SC im Rosenaustadion auf drei Punkte aus ist. "Wir haben soviel Selbstbewusstsein, um wie vor dem Spiel in Osnabrück zu sagen: Wir wollen gewinnen." Wobei der Sport-Club höchstwahrscheinlich ohne Stürmer Suat Türker (Infekt) und Innenverteidiger Pavel Krmas (Wadenprobleme) auskommen muss. Auch der Einsatz von Verteidiger Ömer Toprak (Zerrung) ist gefährdet.


SpVgg Greuther Fürth - TuS Koblenz

Das erste Heimspiel in dieser Saison haben die Fürther mit 5:2 gegen den FC St. Pauli gewonnen. Ein solches Schützenfest ist gegen die TuS, die bislang noch keinen Gegentreffer hinnehmen musste, nicht zu erwarten. "Koblenz hat ein gutes Team mit vielen erfahrenen Spielern, die auch robust in die Zweikämpfe gehen", weiß Coach Benno Möhlmann um die Stärke des Rivalen.

Die Kleeblätter gehen selbstbewusst in die Partie gegen das Koblenzer Abwehrbollwerk."Wir haben die Länderspielpause gut genutzt und verschiedene Spielsituationen intensiv geübt, um das Verständnis der Spieler untereinander zu verbessern", erklärt Möhlmann, der bis auf den verletzten Marco Caligiuri und den gesperrten Martin Meichelbeck aus dem Vollen schöpfen kann.

Schwerer Gang für die TuS

Die TuS reist mit Respekt nach Fürth. Für Trainer Uwe Rapolder zählt die SpVgg zu den Aufstiegskandidaten: "Die sind in diesem Jahr mal dran. Fürth hat eine stark besetzte Mannschaft und in Benno Möhlmann einen erfahrenen Trainer. Das wird ein schwerer Gang für uns." Seine Mannschaft müsse sich in Top-Form präsentieren, um Zählbares aus Franken zu entführen.

Ein weiterer Nachteil: Die TuS geht geschwächt ins Duell. Während Goran Sukalo, der im Test gegen Burgbrohl wieder Schmerzen spürte, sein ursprünglich für das Fürth-Spiel geplante Comeback weiter verschieben muss, fehlten zuletzt auch Mustafa Parmak (Zwicken im Oberschenkel) und Neuzugang Cesar M`Boma (leichte Adduktorenzerrung).


SV Wehen Wiesbaden - 1. FC Nürnberg

Der SV Wehen Wiesbaden hat die Länderspielpause genutzt, um einen kräftigen Schluck Selbstbewusstsein zu tanken. In einem Testspiel bezwang die Elf von Trainer Christian Hock den Bundesligisten Bayer Leverkusen mit 2:1. Dementsprechend forsche Töne sind zu hören. "Es ist sportlich eine schwierige, aber machbare Aufgabe, gegen den "Club" ein gutes Ergebnis zu erreichen. Unsere Mannschaft wird alles dafür tun", verspricht Sportdirektor Uwe Stöver.

Das Lazarett hat sich rechtzeitig zum Spiel gegen die Franken gelichtet: In Sandro Schwarz, Kristjan Glibo und Patrick Bick stehen drei Akteure, die noch gegen Leverkusen passen mussten, wieder zur Verfügung. Somit sind es einzig die beiden Reha-Patienten Torge Hollmann und Erwin Koen, die fehlen.

Premiere für Oenning

Beim 1. FC Nürnberg steht die Premiere von Michael Oenning im Fokus. Der 42-Jährige wird erstmals als Chef-Trainer auf der Bank Platz nehmen. Er freut sich, dass er auf seinen kompletten Kader zurückgreifen kann: "Wir können aus dem Vollen schöpfen. Auch José Goncalves, der zuletzt mit Zehenproblemen zu kämpfen hatte, ist schmerzfrei und konnte gut mittrainieren. Für einen Trainer ist das natürlich ein Idealzustand."

Den bislang noch sieglosen Gegner schätzt Oenning stark ein: "Wehen Wiesbaden erwarte ich kompakt, in sich geschlossen stehend. Wir werden versuchen dagegen zu halten und unser Spiel durchzubringen."


VfL Osnabrück - FSV Frankfurt

In Osnabrück kommt es zum Duell zweier "Kellerkinder". Sowohl der VfL als auch der FSV sind in dieser Saison noch ohne Sieg und haben jeweils zwei Punkte eingefahren.

Mit Hilfe der eigenen Fans im Rücken will die Mannschaft von Trainer Claus-Dieter Wollitz den ersten Saisonsieg unter Dach und Fach bringen. Dafür ist es notwendig, eine bessere Abwehrleistung als zuletzt zu zeigen. In den ersten beiden Partien hatte der VfL je zwei Gegentore kassiert, am 3. Spieltag dann sogar vier Tore eingeschenkt bekommen.

Oral krempelt Mannschaft um

Mit einer veränderten Startformation will Frankfurts Teamchef Tomas Oral zum Erfolg kommen. "Es wird auf jeden Fall die oder andere Änderung geben", kündigte er an, ohne dabei Namen zu nennen. Die kürzlich verpflichteten Emil Noll und Torwart Christian Como werden zumindest auf der Bank Platz nehmen.

Oral wies darauf hin, "dass wir fußballerisch in der Lage sind, ein Wörtchen mitzureden. Uns fehlt momentan nur der letzte Glaube und Siegeswille, der uns letzte Saison ausgezeichnet hat". Neben Petkovic fallen beim FSV Radek Spilacek, Christian Eggert, Markus Husterer und Thomas Sobotzik aus.