Der Aufstieg mit dem FC Ingolstadt in die 1. Liga scheint perfekt
Der Aufstieg mit dem FC Ingolstadt in die 1. Liga scheint perfekt

Lex: "Sollten jetzt nicht anfangen zu rechnen"

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"Glück war nicht immer auf unserer Seite"

Ingolstadt - Der Bundesliga-Aufstieg ist für den FC Ingolstadt 04 zum Greifen nahe. Nur zwei Siege aus den letzten fünf Spielen fehlen, um im nächsten Jahr erstklassig zu spielen. Der Last-Minute-Sieg gegen Fortuna Düsseldorf am letzten Freitag tat sein Übriges, um die Vorfreude zu steigern. Noch allerdings ist nichts perfekt. Vor dem Auswärtsspiel in Berlin (Sonntag ab 13.15 Uhr im Live-Ticker) spricht FCI-Stürmer Stefan Lex im Interview mit bundesliga.de über die Stimmung in der Stadt, den Kampf um die interne Torjägerkrone und die kommende Aufgabe.

bundesliga.de: Stefan Lex, der letzte Spieltag war wie gemalt für den FCI. Wie haben Sie ihn erlebt?

Stefan Lex: Es hätte schlechter laufen können. Im Endeffekt müssen wir uns aber auf uns konzentrieren und selbst die Punkte holen. So lange wir punkten, bleiben wir oben. Dass dann alle Konkurrenten nur einen Punkt geholt haben, ist dann umso besser.

bundesliga.de: Glauben Sie, dass der eigene Sieg in der sechsten Minute der Nachspielzeit der Mannschaft noch einmal einen zusätzlichen Schub gibt?

Lex: Mit Sicherheit. Wir haben gezeigt, dass wir auch an das Unmögliche glauben. In der 86. Minute haben wir erst das 2:2 gemacht und dann noch gewonnen. Wir wussten, dass wir Tore machen können. Zur Not auch nach Standards. Das ist eh eine Stärke von uns. Wir haben viel Aufwand betrieben und uns am Ende belohnt.

"Union war eine harte Nuss"

bundesliga.de: Sie sind seit eineinhalb Jahren in Ingolstadt und erst mit 23 Jahren Profi geworden. Sind Sie ein Spätstarter?

Lex: Ich hatte lange Zeit nicht das Hauptaugenmerk darauf gerichtet, Profifußballer zu werden. Nach dem Abitur habe ich mein Studium angefangen und nebenbei in Buchbach in der Regionalliga gespielt. Dann hatte ich nach einem erfolgreichen Jahr die Möglichkeit, in den Profibereich nach Fürth zu wechseln. In Fürth hat es zwar nicht so geklappt, unterm Strich habe ich aber sehr viel gelernt. Vielleicht war die Umstellung damals auch ein bisschen zu groß. Umso besser läuft es jetzt in Ingolstadt. Ich habe schon mehr Einsätze in der Saison gehabt, als ich mir vorher hätte erträumen können.

bundesliga.de: Und das Studium ruht jetzt?

Lex: Nein, ich habe mein Sportmanagementstudium fast abgeschlossen, die Bachelor-Arbeit abgegeben und warte jetzt auf meine Note.

bundesliga.de: Intern kämpfen sie mit Ihren acht Saisontreffern zusammen mit Lukas Hinterseer um die Torschützenkrone beim FCI. Laufen da Wettern?

Lex: Nein. Vor der Saison hätte ich eine solche Wette auch bestimmt nicht vorgeschlagen. Ich gönne Lukas die Tore, er mir auch. Das macht uns stark. Jeder kann bei uns Tore machen, das hat man in den letzten Spielen gesehen. Wir verteilen die Last auf mehrere Schultern, umso schwerer sind wir auszurechnen.

bundesliga.de: Am gastieren die Schanzer bei Union Berlin. Wie schwer wird die Aufgabe?

Lex: Das wird eine harte Nuss. Die Atmosphäre ist vor dem tollen Publikum hitzig, es wird schwer. Aber wir haben in der Saison schon oft gezeigt, dass wir gerade auf fremdem Terrain bestehen können. Wenn wir eine konzentrierte Leistung bringen, können wir aus Berlin etwas mitnehmen.

bundesliga.de: Danach kommt der Club aus Nürnberg zum Derby und eventuell zur möglichen Aufstiegsfeier. Merken Sie in Ingolstadt, dass in der Stadt langsam das Fußballfieber ausbricht?

Lex: Wenn man das Spiel gegen die Fortuna am Freitag im Stadion erlebt hat, merkt man schon, wie die Stimmung sich stetig steigert. Die Fans sind enthusiastisch und kommen zahlreicher. Wir haben eine kleine Euphorie entfacht und wollen dann am Ende der Saison mit ihnen etwas zu feiern haben.

Das Gespräch führte Tobias Gonscherowski