Elfer-Fluch: Anthony Ujah verschießt gegen die Löwen bereits als dritter Kölner in Folge einen Strafstoß
Elfer-Fluch: Anthony Ujah verschießt gegen die Löwen bereits als dritter Kölner in Folge einen Strafstoß

Köln: Ohne Elfertor Erster

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Köln - Es bleibt spannend in der 2. Bundesliga. Nachdem auch der 1. FC Köln im Montagabendspiel gegen 1860 München nicht über ein hinauskam, blieb das Spitzenquartett somit sieglos. Die Kölner eroberten zwar die Tabellenführung zurück, verpassten aber die Gelegenheit, sich zwei Punkte vom Tabellen-Zweiten Union Berlin abzusetzen.

Köln lässt Chancenplus ungenutzt

Die Konkurrenz hatte dabei die Vorlage geliefert. Kaiserslautern und Berlin kamen nur zu Punkteteilungen, Fürth verlor sogar daheim mit 2:4 gegen St. Pauli. Doch Köln konnte die Vorlage nicht richtig nutzen.



Wie schon beim letzten ebenfalls torlosen Heimspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern taten sich die Domstädter im eigenen Stadion ungewohnt schwer. Nach den Spielanteilen ging die Nullnummer gegen die Münchener Löwen in Ordnung, nach den Chancen hätte es auch für einen Kölner Sieg reichen können.

Denn die klareren Tormöglichkeiten besaß der FC, der zunächst in Person von Anthony Ujah vor der Pause einen Foulelfmeter ungenutzt ließ, den der nicht nur in dieser Szene überragenden Gästerkeeper Gabor Kiraly parierte. Auch der Nachschuss von Patrick Helmes landete nur am Pfosten, ebenso wie ein Geschoss von Daniel Halfar in der Schlussphase der Partie nur die Latte traf.

Helmes: "Wir können mit dem Punkt leben"



Unter dem Strich stand also das dritte Remis im fünften Heimspiel und die Erkenntnis von Helmes: "Wir haben nicht unser bestes Spiel gezeigt und können mit dem Punkt definitiv leben. Momentan tun wir uns daheim etwas schwerer als auswärts, weil die Gegner defensiv stehen. Wir waren nicht zwingend genug."

Trotzdem besteht in Köln wahrlich kein Grund zum Trübsalblasen. Die Rheinländer blieben auch im 13. Pflichtspiel dieser Saison unbesiegt und grüßen den Rest des Feldes als Tabellenführer. "Wir meckern auf hohem Niveau", merkte Halfar daher zurecht an. "Die Gegner sind ja auch keine Vollblinden, 1860 hat es gut gemacht."

Kein Dreier gegen die Top-Teams



Die Spitze der 2. Bundesliga bleibt somit eng beieinander. Den Tabellenführer Köln trennen nur drei Punkten vom Fünften St. Pauli und gerade einmal fünf Zähler vom rheinischen Rivalen Fortuna Düsseldorf, der mit zuletzt zwei Siegen einen Sprung von Platz 16 auf Position 6 hinlegte.

Die Kölner spielen auf einem konstant hohen Niveau, haben sich im Gegensatz zur Konkurrenz noch keine kleine Krise genommen und punkten zuverlässig. Allerdings hat der FC auch noch keinen Gegner der Top 6 geschlagen. Die bisherigen drei Vergleiche gegen Fürth, Kaiserslautern und Düsseldorf endeten unentschieden. Schon in der vergangenen Spielzeit, als gegen die drei besten Mannschaften kein einziger Dreier heraussprang, war dies ein Manko.

Noch fällt das nicht ins Gewicht, weil die Elf von Peter Stöger sich auch keine Ausrutscher leistet und kein Konkurrent eine Siegesserie starten konnte. Die Kölner sind so clever, sich vom frenetischen Publikum nicht dazu verleiten zu lassen, einen Sieg auf Biegen und Brechen erzwingen zu wollen. Sie begnügen sich dann mit einem Punkt.

Kölner Elfmeter-Fluch geht weiter



Weniger clever stellen sich die Kicker derzeit allerdings beim Ausführen von Elfmetern an. In den letzten beiden Partien verschossen Patrick Helmes, Marcel Risse und nun Anthony Ujah gleich drei Strafstöße. In Karlsruhe blieb dies noch folgenlos, gegen die Sechziger kostete es zwei Punkte. "So langsam müssen wir eine Lösung bei den Elfmetern finden. Drei Elfmeter in Folge zu verschießen, ist schon eine Kunst. Das habe ich auch noch nie erlebt", bemängelte Halfar.

Am kommenden Freitag gastiert der 1. FC Köln nun in Bielefeld. Der Aufsteiger hat nach einem tollen Start zuletzt drei Spiele in Serie verloren und bereits 22 Gegentore kassiert. "Bielefeld hat sicherlich hinten einige Probleme, ist aber offensiv ganz sicher nicht zu unterschätzen", warnt FC-Torhüter Timo Horn. "Uns erwartet sicherlich wieder ein Hexenkessel. Für Bielefeld wird es ein tolles Spiel werden, sie werden sehr motiviert sein und auf ihre Chancen lauern. Aber wir sind von unserer Qualität her in der Lage, dort drei Punkte zu holen."

Aus Köln berichtet Tobias Gonscherowski