Lautern feiert im letzten Heimspiel gegen Dresden einen souveränen 4:0-Sieg (© imago)
Lautern feiert im letzten Heimspiel gegen Dresden einen souveränen 4:0-Sieg (© imago)

Klarer FCK-Sieg entfacht kaum Euphorie

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Kaiserslautern - Horst Schömbs, der Stadionsprecher des 1. FC Kaiserslautern sprach vor dem Anpfiff aus, woran in der Pfalz niemand mehr so recht glauben wollte. Er rief: "Wir hoffen, dass das nicht das letzte Heimspiel der Saison ist." Die Hoffnung, vielleicht doch noch in Relegationsspielen gegen den Sechzehnten der Bundesliga das Saisonziel Aufstieg zu verwirklichen, ist trotz des 4:0 (1:0)-Heimsieges gegen Dynamo Dresden geringer geworden.

Gute zweite Hälfte reicht Lautern

Der FCK besitzt als Tabellenvierter mit nun 54 Punkten eher nur noch theoretische Chancen, Greuther Fürth (57 Zähler) von Relegationsrang 3 zu verdrängen. Die Fürther gewannen 6:0 in Cottbus und haben das im Vergleich zum FCK um sechs Tore bessere Torverhältnis. Die Franken empfangen zum Saisonabschluss am kommenden Sonntag den SV Sandhausen, Lautern muss nach Düsseldorf.

Große Euphorie wollte dann auch auf dem Betzenberg nicht aufkommen. Für Trainer Kosta Runjaic war es vor allem wichtig, dass sich seine Mannschaft mit einer aus seiner Sicht "guten Leistung" von den FCK-Fans verabschiedete. Dem FCK genügte aber gegen ganz schwache Dresdener eine nur in der zweiten Halbzeit einigermaßen ansprechende Leistung zum klaren Sieg.

Nach dem verwandelten Elfmeter von Mohamadou Idrissou zum 2:0 und dem einhergehenden Platzverweis für den ehemaligen Hoffenheimer Vincenco Grifo (63.) war die Partie entschieden. In Überzahl traf noch einmal Idrissou (83.) und der ebenfalls eingewechselte Kevin Stöger (90.+2).

Zoller droht Saisonfinale zu verpassen

Idrissou kam schon in Minute 31 für Simon Zoller auf den Platz, Lauterns bester Torschütze zog sich bei einem Zusammenprall eine Beckenverletzung zu, ob er beim Saisonfinale dabei sein kann, ist noch unklar. Zur Führung benötigten die im Umschaltspiel nach Ballgewinn oft zu langsamen Pfälzer einen Freistoß von der Seite; Karim Matmour flankte in die Mitte - und der Dresdner Innenverteidiger Toni Leistner lenkte den Ball aus fünf Metern ins eigene Tor. Das passte zu einer schwachen ersten Halbzeit mit Fehlpässen, Missverständnissen und taktischen Unzulänglichkeiten auf beiden Seiten.

Der FCK war zwar ständig in Ballbesitz, was aber nur erneut die Schwierigkeiten der Mannschaft im Spielaufbau aufzeigte. Und die besten Torchancen konnten die Lauterer nicht nutzen gegen eine unsichere Dresdner Abwehr, die Srdjan Lakic in der 39. Minute den Ball zum Einschuss vorlegte - der FCK-Stürmer scheiterte aber kläglich mit einem Schüsschen aus neun Metern am guten Dynamo-Torwart Benjamin Kirsten.

Dresden: Volle Konzentration aufs Endspiel

Für Dynamo war das Ergebnis nach dem Spiel sofort "Geschichte", wie Dresdens Trainer Olaf Janßen sagte. Für die Sachsen geht es im Abschlussspiel kommenden Sonntag zuhause gegen die punktgleichen Bielefelder um die Verteidigung von Relegationsplatz 16. Aufgrund des besseren Torverhältnisses würde ein Remis dafür genügen.

Dieses entscheidende Spiel wollen die Dresdner vor wahrscheinlich ausverkauften Rängen unbedingt gewinnen. "Die Partie mit der Denkweise anzugehen, es genüge ein Remis, wäre fatal. Das geht meistens schief", warnte Dynamos Sportdirektor Ralf Minge. Dynamo-Mittelfeldspieler Cristian Fiel hingegen war erstmal froh, dass Bielefeld nicht an Dresden vorbeiziehen konnte, er sagte: "Ich danke dem lieben Gott, dass wir diese Chance noch haben."

Aus Kaiserslautern berichtet Tobias Schächter