Das Hinspiel ging nach Toren von Marius Ebbers, Jan-Philipp Kalla und Max Kruse glat an die Hamburger
Das Hinspiel ging nach Toren von Marius Ebbers, Jan-Philipp Kalla und Max Kruse glat an die Hamburger

"Kiezkicker" wollen Augsburg-Sieg vergolden

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Mit dem Rückenwind durch den überzeugenden 3:0-Sieg am Montag gegen Augsburg will der FC St. Pauli nun im Stadion An der alten Försterei den nächsten Schritt Richtung Bundesliga gehen. Außerdem steigt an der Ostsee das brisante Kellerduell zwischen Hansa Rostock und dem FSV Frankfurt (beide Spiele Sa., ab 12:45 Uhr im Live-Ticker/Liga-Radio).

Union Berlin - FC St. Pauli

Mit stolzen zwölf Zählern aus den vergangenen fünf Partien sind die "Kiezkicker" die Mannschaft der Stunde. Mit neun Punkten Vorsprung auf Rang 4 ist der Relegationsplatz praktisch schon sicher. Wenn St. Pauli jetzt am 31. Spieltag nur einen Punkt mehr holt als Düsseldorf und Duisburg, kann auch rechnerisch nichts mehr passieren.

Die Motivation ist bei den Mannen von Holger Stanislawski - die natürlich ohne den Umweg Relegation ins "Oberhaus" einziehen wollen - dementsprechend hoch. "Das Spiel gegen Union Berlin wird ganz entscheidend sein. Gerade nach so einem deutlichen Sieg liegt ein besonderes Augenmerk auf uns", vermutet Fabian Boll: "Ich bin frohen Mutes, dass wir in Berlin gewinnen und den Sieg gegen Augsburg vergolden können!"

Beim 3:0 am Millerntor in der Hinrunde war Marius Ebbers mit einem Tor und einem Assist der entscheidende Mann. Und der Stürmer ist immer noch bestens in form und schlug zuletzt gegen den FCA doppelt zu.

Vor dem traditionsreichen Stadion An der alten Försterei haben die "Kiezkicker" durchaus Respekt. "Wenn die Mannschaft auf dem Rasen das umsetzt, was die Fans sehen wollen - das heißt die ganzen Tugenden wie Kampf und Leidenschaft - wird es wirklich ein Hexenkessel", weiß Florian Bruns, der von 2002 bis 2004 für Union spielte.

"Führung von St. Pauli unbedingt verhindern"

Union ist nach einer starken Hinrunde, die sie auf Platz 7 beendeten, nach der Winterpause abgerutscht. Die "Eisernen" sind mittlerweile seit drei Heimpartien sieglos (zwei Remis, eine Niederlage) - aktuell die längste Serie im "Unterhaus". Noch schlimmer: Berlin wartet insgesamt seit acht Spielen auf einen "Dreier" (fünf Remis, drei Niederlagen) - auch das ist derzeit die längste Serie aller Zweitligisten.

Gegen die offensivstarken Gäste wird das Hauptaugenmerk der Berliner wohlauf der Defensivarbeit liegen. "Wir müssen die Führung von St. Pauli unbedingt verhindern. Sollten wir den ersten Treffer hinnehmen müssen, wird es sehr schwer für uns. Über die disziplinierte Abwehrleistung hinaus, müssen wir uns am Samstag gegenüber dem Kaiserslautern-Spiel aber in unseren Offensiv-Bemühungen steigern", fordert Uwe Neuhaus.

Und der Trainer setzt dabei auf den "Hexenkessel"-Faktor: "Wenn uns unsere Fans lautstark nach vorne peitschen, und alles andere wäre für mich eine Überraschung, wird es Fußball pur geben. Sollten wir dann gewinnen, hätten wir einen riesigen Schritt gen Klassenerhalt gemacht. Dafür wird die Mannschaft alles geben."

Fakten zur Partie und mögliche Aufstellungen finden Sie


Hansa Rostock - FSV Frankfurt

Zwischen den Teams auf den Plätzen 15 und 16 kommt es zum brisanten Kellerduell in der DKB-Arena - beide Mannschaften haben jeweils 32. Punkte. "Es ist schön, dass so viele Leute mit unserer Mannschaft bangen", freut sich Hansa-Trainer Marco Kostmann: "Das ist eine Kulisse, die die Frankfurter nicht gewohnt sind. Wir spielen zuhause, was sicherlich ein Vorteil für uns ist. Wie auch die Tatsache, dass wir noch über dem Strich stehen und es noch immer aus eigener Kraft schaffen können."

Von einem Endspiel will der Chefcoach der "Kogge" nichts wissen: "Danach sind immer noch drei Spiele zu absolvieren und auch mit einem Sieg könnten wir uns noch lange nicht zurücklehnen. Aber wir können natürlich auch alle die Tabelle lesen und wissen, wie eminent wichtig dieses Spiel ist."

Seine persönliche Rechnung für die ausstehenden vier Spieltage will Kostmann zwar nicht preisgeben, stellt aber klar: "Gegen Frankfurt müssen wir so auftreten, dass wir gewinnen. Egal, welche Grundausrichtung es geben wird, wir müssen von Anfang an zeigen, wo es lang gehen soll." In personeller Hinsicht plant er "keine wahnsinnigen Veränderungen", obwohl ihm bis auf Jörg Hahnel, Enrico Neitzel (verletzt) und Martin Retov (gesperrt) fast der komplette Kader zur Verfügung steht: "Enrico Kern ist wieder hundertprozentig fit und ist voll einsatzfähig."

FSV gibt sich selbstbewusst

Auch FSV-Geschäftsführer Bernd Reisig spricht nicht von einer Partie mit finalem Charakter, aber: "Wir kommen in eine Phase, in der man spürt, dass das Prickeln beginnt. Es ist aber für alle Beteiligten ein sehr wichtiges Spiel. Wir können mit dieser Situation besser zu Recht kommen und lockerer ins Spiel gehen." Nach zwei 0:5-Klatschen zum Rückrundenstart hat sich der FSV stabilisiert und verlor in den elf Partien danach nur zwei Mal.

"Wir sind physisch und psychisch gut gerüstet. Das wird ein Kampfspiel, es wird wichtig sein, die Nerven im Zaum zu halten", kündigt Cheftrainer Hans-Jürgen Boysen an: "Wir laufen ein, um zu gewinnen, können aber auch mit einem Punkt gut leben. Aber egal wie es läuft: Wir werden danach nicht den Kopf in den Sand stecken."

Fraglich ist der Einsatz von Vlad Munteanu (Entzündung an Achillessehne), der noch nicht mit der Mannschaft trainiert. Offensive Alternativen stehen in Person von Sanibal Orahovac und Junior Ross wieder zur Verfügung.

Defensivspieler Christian Müller, der nach seiner verletzungsbedingten Pause seit dem 19. Spieltag in allen Spielen meist die kompletten 90 Minuten eingesetzt wurde, ist zuversichtlich: "Das wird ein interessantes Spiel vor einem vollen Stadion. Unser Vorteil ist, dass wir uns schon die gesamte Saison im Tabellenkeller befinden und die Situation kennen." Auch Winter-Neuzugang Sascha Mölders gibt sich im bundesliga.de-Interview selbstbewusst: "Wenn wir kompakt stehen, jeder für den anderen kämpft, werden wir auch etwas Zählbares aus Rostock mitnehmen. Das ist unser Ziel, um dem Klassenerhalt wieder ein Stück näher zu kommen."


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