Am vergangenen Spieltag musste Aue eine empfindliche 0:6-Schlappe in Cottbus hinnehmen
Am vergangenen Spieltag musste Aue eine empfindliche 0:6-Schlappe in Cottbus hinnehmen

Kampf um die Spitze

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München - Erzgebirge Aue will gegen den wiedererstarkten FC Ingolstadt die Tabellenführung verteidigen. Verfolger Hertha empfängt 1860 München. Und der Karlsruher SC gastiert bei Fortuna Düsseldorf (alle Sonntagsspiele ab 13:15 Uhr im Live-Ticker/Liga-Radio).

Erzgebirge Aue - FC Ingolstadt

Spitzenreiter Erzgebirge Aue will nach der blamablen 0:6-Pleite am vergangenen Spieltag gegen Energie Cottbus Wiedergutmachung betreiben.

"Cottbus ist abgehakt, wir schauen nach vorne", sagt Trainer Rico Schmitt: "Die Mannschaft brennt darauf, es wieder besser zu machen. Wir werden angreifen."

Verzichten muss der Coach auf den gesperrten Rene Klingbeil. Hinter dem Einsatz von Thomas Paulus, der an einer Zehenverletzung laboriert, steht noch ein Fragezeichen. Tomasz Kos hat seine Rückenprobleme überstanden und steht als Alternative für die Innenverteidigung wieder zur Verfügung.


FCI will Vereinsgeschichte schreiben

Der FC Ingolstadt 04 hat in Aue die Chance, Geschichte zu schreiben. Ein "Dreier" im Erzgebirge würde den dritten Sieg in Folge bedeuten - das gelang den "Schanzern" in ihrer bisher kurzen Zweitliga-Historie noch nie. Doch der Gegner wird es den "Schanzern" nicht leicht machen, weiß auch FCI-Trainer Benno Möhlmann.

"Mir wäre recht gewesen wenn sie in Cottbus gewonnen hätten. So wird die Mannschaft von Erzgebirge Aue noch mehr auf Wiedergutmachung aus sein." 0:6 waren die "Veilchen" im Stadion der Freundschaft untergegangen. Zudem sind die Gastgeber seit 22 Heimspielen (20 Siege, zwei Remis) ungeschlagen.

Nach sechs Punkten in Folge will Möhlmann in Aue dennoch nachlegen und glaubt an die Chance seiner Mannschaft: "Aue spielt bisher eine fantastische Saison dank eines unheimlich geschlossenen Auftretens der Truppe. Aber wir haben trotz der Witterungsverhältnisse gut trainieren können und werden alles versuchen, um die richtigen Mittel gegen Aue einzusetzen. Zudem werden wir unsere Chancen bekommen."

Während ein kleines Fragezeichen noch hinter Fabian Gerber steht (Erkältung), stehen mit Andreas Görlitz und auch Manuel Hartmann zwei Neuzugänge parat.




TSV 1860 München - Hertha BSC

"Die Berliner sind sicher die Top-Mannschaft der 2. Bundesliga", sagt 1860-Chefcoach Reiner Maurer über die Hauptstädter.

Obwohl das Team von Trainer Markus Babbel aus den letzten vier Spielen nur einen Sieg holte und drei Mal verlor, sieht Maurer die Berliner, die nach den Samstagsspielen nur noch Fünfter sind, mit 29 Punkten aus 14 Spielen im Soll. "Es ist eher so, dass in dieser Saison andere Mannschaften bisher über ihre Verhältnisse gepunktet haben, deswegen liegt die Spitze auch so eng zusammen."

Der 50 Jahre alte "Löwen"-Coach hat einen Erfolg über die Berliner fest im Visier. "Mit einem Sieg können wir bis auf drei Punkte an Hertha herankommen", rechnet er vor. Die Berliner schätzt Maurer von den Einzelspielern her als dominant ein. "Deshalb müssen wir über den Kampf ins Spiel finden. Aber wir haben auch die Qualität, uns gegen eine solche Mannschaft Chancen zu erspielen. Die offene Spielweise von Hertha könnte uns dabei entgegenkommen", so der Allgäuer, der die Hauptstädter mit einem neuen System in der Allianz Arena erwartet. "Bisher haben sie in einer 4-1-4-1-Ordnung gespielt, jetzt wollen sie in ein 4-4-2 wechseln, das ähnlich unserem System ist."

Der Cheftrainer der Sechziger stellt Veränderungen in der Anfangsformation gegen die Hauptstädter in Aussicht. "Wir wollen das ein oder andere ausprobieren", sagt er, ohne dabei die Karten offen zu legen. "Möglich ist zum Beispiel, dass Djordje Rakic wieder von Anfang an spielt." Auch Mate Ghvinianidze wird in den 18er-Kader zurückkehren, aber mit wenigen Chancen auf die Startformation. "Stefan Bell ist zwar leicht angeschlagen, hat Adduktorenprobleme, aber ich denke, dass wir ihn bis Sonntag hinkriegen."

Hertha mit Personalsorgen

Nach zuletzt zwei Niederlagen in Folge in Osnabrück und zuhause gegen Duisburg peilt die Hertha in der Allianz Arena die Trendwende an. "Natürlich wollen wir nach den zwei Niederlagen wieder ein Erfolgserlebnis feiern. Wir haben trotz allem immer noch eine gute Ausgangsposition, und es gilt, aus dieser in den kommenden drei Vorrundenspielen eine sehr gute zu machen. In erster Linie müssen wir uns aber auf 1860 zu konzentrieren", sagte Herthas Manager Michael Preetz.

Hertha-Trainer Markus Babbel hat vor der Partie mit großen Personalsorgen zu kämpfen. "Sebastian Neumann wird definitiv ausfallen. Seine Mittelfußprellung lässt keinen Einsatz zu. Auch hinter Raffael steht ein dickes Fragezeichen", sagte Babbel im Vorfeld des Vergleichs mit den 60ern.

Dazu kommt, dass Ersatzkapitän Christian Lell sich einen leichten grippalen Infekt zugezogen hat, und er deswegen am Freitag nicht trainieren konnte. "Bei Christian muss man mal schauen wie es ihm geht, aber ich rechne schon damit, dass er unser Team auf das Feld führen wird", zeigte sich Herthas Coach zuversichtlich.

Da neben Sebastian Neumann auch Herthas eigentlicher Kapitän Andre Mijatovic noch nicht wieder einsatzfähig ist, könnte sich eine Chance für Fabian Lustenberger ergeben. "Ich denke Fabian hat gute Chancen in das Team zu rutschen. Er kann auch die Position in der Abwehr bekleiden. Das hat er schon bewiesen, und ich habe Vertrauen zu ihm", sagte der Coach vor der Abreise in seine Geburtsstadt.




Fortuna Düsseldorf - Karlsruher SC

Der Wintereinbruch machte Düsseldorfs Cheftrainer Norbert Meier in dieser Woche arg zu schaffen. Zwei Einheiten mussten kurzerhand in die Halle verlegt werden, was den obersten Übungsleiter der Fortuna wurmte. "Wenn man die ganze Woche über in der Halle oder auf schneebedeckten Platz trainiert und dann am Wochenende auf dem Rasen spielt, ist das von der Vorbereitung nicht gerade günstig", so Meier.

Zumal der 52-Jährige in dieser Woche mit Kapitän Andreas Lambertz, seinem Stellvertreter Jens Langeneke und Stürmer Sandor Torghelle drei verletzte bzw. angeschlagene Spieler zu beklagen hat, von denen zumindest Torghelle am Sonntag definitiv ausfallen wird. Der ungarische Nationalspieler hat sich im Training eine Hüftluxation zugezogen, die einen schweren Bluterguss zur Folge hat und den 28-Jährigen zu einer mehrtägigen Pause zwingt. Bei Lambertz (Pferdekuss) und Langeneke (Adduktorenprobleme) müsse man schauen, wie sich die Situation bis zum Spieltag weiterentwickelt.

Eine rechtzeitige Genesung der beiden Leistungsträger wäre ungemein wichtig, um die aufstrebenden Gäste aus Baden (4:0 gegen Oberhausen) in Schach zu halten. "Der KSC hat viele gute Leute in seinen Reihen, die einen gepflegten Ball spielen. Wir müssen es schaffen die Passfolgen zu unterbinden und dürfen sie nicht ins Spiel kommen lassen", warnte Meier eindringlich vor dem KSC. "Der Auswärtssieg in Bielefeld wird um einiges wertvoller, wenn wir zuhause gegen Karlsruhe nachlegen. Wir müssen heiß sein und sehen, dass wir gut nach vorne arbeiten."

KSC mit Rückenwind

Mit neuem Selbstvertrauen und gestärkt durch den 4:0-Erfolg gegen Rot-Weiß Oberhausen reist der KSC zum Auswärtsspiel zum Tabellennachbarn.

Eine große Erleichterung sei direkt nach dem Oberhausen-Spiel und unter der Woche spürbar gewesen nach zuletzt neun Partien ohne Sieg, so KSC- Cheftrainer Uwe Rapolder. "Jeder Sieg erhöht den Glauben in das, was wir tun", so der 52-Jährige. Insgesamt sieht Rapolder seine Mannschaft nach zehn Tagen im Amt "auf einem guten Weg". Im Training erlebe er jeden Tag immer mehr Fortschritte und kommt daher zu dem Urteil: "Da ist Leben drin."

Personell ist bereits ungewohnte Kontinuität eingekehrt, denn Rapolder steht für das Duell die gegen Oberhausen siegreiche Anfangsformation erneut zur Verfügung. Diese Elf wird wohl unverändert bleiben. Was den Kader angeht, so wird lediglich Ole Schröder fehlen, ihn plagen Schmerzen an der Fußsohle. Dafür wird Christian Demirtas wieder zur Verfügung stehen.