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Bei den "Eisernen" stand Markus Karl in der laufenden Saison in acht von neun Partien in der Startelf und...
Bei den "Eisernen" stand Markus Karl in der laufenden Saison in acht von neun Partien in der Startelf und...

"Jeder wird gebraucht"

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Berlin - Beim 2:0-Sieg des 1. FC Union Berlin gegen Alemannia Aachen schoss er das wichtige erste Tor: Markus Karl. Der 1,93-Meter-Mann war im Sommer vom FC Ingolstadt zu den "Eisernen" gewechselt.

Als defensiver Mittelfeldmann ist der Rechtsfüßer normalerweise eher fürs Toreverhindern zuständig. Doch gegen die Kaiserstädter stand er in der 39. Minute im Stile eines Mittelstürmers im gegnerischen Fünfer und lenkte einen Schuss von Patrick Kohlmann ins gegnerische Gehäuse.

Es war Karls erster Ligatreffer für die Hauptstädter, die am Sonnabend mit dem vierten Heimsieg in Folge auf Platz 8 vorrückten und damit tabellarisch jetzt die Nummer 1 im Osten sind. Im Interview lobte der 25-Jährige nicht nur den Gegner aus Aachen, sondern vor allem die mannschaftliche Geschlossenheit seines neuen Teams, seinen Trainer Uwe Neuhaus - und die Fans des Köpenicker Kult-Vereins.

Frage: Herr Karl, was für ein Gefühl war es, das erste Tor für den neuen Club zu erzielen?

Markus Karl: Wunderschön! Ich hatte unter der Woche im Training schon ein paar Mal getroffen. Deswegen war ich zuversichtlich.

Frage: Der Ball kam ja relativ überraschend zu Ihnen. Haben Sie ihn dann überhaupt bewusst ins Tor gelenkt?

Karl: Nein, irgendwo musste ich mein Bein halt hinstellen (lacht). Nein, nein, das war schon Absicht.

Frage: Müssen Sie der Mannschaft jetzt einen ausgeben?

Karl: Na ja, ein Bierchen werden wir vielleicht noch trinken. Wenn es bei einem bleibt, sollte uns das sicherlich vergönnt sein.

Frage: Es ist nicht so einfach, wenn mit Silvio der beste Torschütze ausfällt und dann der Vorletzte zu Gast ist, der gerade einen neuen Trainer verpflichtet hat, oder?

Karl: Ich denke, dass wir bewiesen haben, dass in unserem großen Kader jeder was drauf hat. Klar ist Silvio wichtig, aber da kann sich jeder beweisen. Fußball ist ein Mannschaftssport und wenn einer ausfällt, müssen die anderen das kompensieren. Es ist ja nicht so, dass man nur elf Spieler braucht, sondern man braucht 22, 23, 24 Spieler. Da wird jeder gebraucht, sogar der dritte Torhüter kam schon zum Einsatz. Der Trainer gibt auch jedem das Gefühl, dass er wichtig für die Mannschaft ist. Und wir sind gut aufeinander abgestimmt. Gegen die Alemannia war es im Großen und Ganzen ein Arbeitssieg. Mit unseren Fans im Rücken geht das natürlich immer besser als auswärts. Wir kamen zunächst nicht so gut ins Spiel, haben uns damit aber doch den Sieg verdient. Wir hätten uns das Leben natürlich leichter machen können, indem wir früher das 2:0 nachlegen.

Frage: Woran lag es genau, dass Union sich schwer tat, ins Spiel zu kommen?

Karl: An Aachen natürlich! Die haben gut verteidigt. Die haben einen neuen Trainer, neue Spieler. Da gibt jeder Gas, jeder will seinen Platz im Team behaupten. Außerdem hatten die Alemannen nichts zu verlieren, weil sie wussten, dass wir zuletzt drei Heimsiege in Folge verbuchen konnten. Sie waren gut drauf und haben hier ein vernünftiges Spiel aufgebaut. Wir sind dann etwas glücklich in Führung gegangen. Aber das braucht man dann halt auch mal. Letzte Woche hatten wir noch Pech mit einem dummen Elfmeter gegen uns.

Frage: Nach durchwachsenem Saisonstart hat Union jetzt einen guten Lauf. Wo soll das hinführen?

Karl: Unser Ziel ist klar: ein einstelliger Tabellenplatz. Wenn wir unsere Heimstärke so weiterführen, und auch auswärts haben wir zuletzt beim 1:1 in Duisburg mal etwas mitgenommen, dann haben wir das auf jeden Fall drauf.

Frage: Was erwarten Sie für den nächsten Spieltag für das Gastspiel beim Aufstiegskandidaten Nummer eins?

Karl: Wir fahren jetzt zur Frankfurter Eintracht mit relativ wenig Druck und gucken mal, was wir da holen können. Eigentlich können wir nur gewinnen. Schon in Duisburg hätten wir gewinnen können, haben es dort aber verpasst, nach der Führung den Sack zuzumachen. Das ist ein Lernprozess. Jetzt werden wir schauen, dass wir aus Frankfurt zumindest einen Punkt mitbringen.

Aufgezeichnet von Andre Anchuelo