Michael Born (l.) führte den SC Paderborn als Manager Sport in die Bundesliga
Michael Born (l.) führte den SC Paderborn als Manager Sport in die Bundesliga

"Mit einem Heimspiel starten"

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Paderborn - Wenn am Dienstag der neue Spielplan der Bundesliga vorgestellt wird, wird auch erstmals der Name des SC Paderborn 07 darin auftauchen. Die Ostwestfalen sind der 53. Club, der den Sprung in die Bundesliga geschafft hat. Entsprechend fiebern die Verantwortlichen der Veröffentlichung der Paarungen entgegen.

Im Interview mit bundesliga.de spricht Michael Born, Paderborns Manager Sport, über die Vorfreude auf die Bundesliga, seine Wünsche zum Spielplan und die vielen ausländischen Spielerberater, die den SCP neuerdings auf dem Schirm haben.

bundesliga.de: Herr Born, haben Sie in den letzten Wochen schon alle Glückwünsche zum Aufstieg des SC Paderborn beantworten können?

Michael Born: Ich habe mir größte Mühe gegeben. Ich hoffe, es ist mir gelungen. Wir haben uns über jede SMS und jeden Anruf gefreut. Es waren unheimlich viele. Ich habe stundenlang versucht, eine SMS nach der anderen zu beantworten.

bundesliga.de: Der Aufstieg ist geschafft, in ein paar Wochem geht das große Abenteuer Bundesliga für den SC Paderborn 07 los. Wie groß ist Ihre Vorfreude?

Born: Die Vorfreude ist riesig. Das ist eine große Sache. Was wir mit unseren Möglichkeiten erreicht haben, ist eine ganz tolle Sache. Wir fiebern schon ganz gespannt dem nächsten Dienstag entgegen, wenn der neue Spielplan veröffentlicht wird.

bundesliga.de: Sie sprechen es an. Am Dienstag ist es so weit. Wie groß ist die Anspannung, wie sehr kribbelt es?

Born: Es wird spannend. Wir werden das in Paderborn live in großer Runde mit allen Vereinsverantwortlichen verfolgen. Dann schauen wir einmal, gegen wen wir unser Bundesliga-Debüt geben dürfen (Infografik: Das ist Paderborn).

bundesliga.de: Haben Sie spezielle Wünsche?

Born: Das ist ja kein Wunschkonzert. Aber wir würden uns natürlich freuen, wenn wir mit einem Heimspiel gegen einen machbaren Gegner starten könnten.

bundesliga.de: Also sollte es möglichst nicht direkt gegen Borussia Dortmund gehen?

Born: Das muss nicht unbedingt sein. Für uns ist es als Aufsteiger wichtig, gut in die Saison reinzukommen. Ohne gegenüber den anderen Vereinen despektierlich zu sein, dürften die Chancen gegen Borussia Dortmund geringer sein.

bundesliga.de: Was ist ein "machbarer Gegner"? Ein Verein, der in der letzten Saison zwischen den Plätzen 12 bis 16 angesiedelt war?

Born: Ja, das sind die Mannschaften, die ich mir wünschen würde.

bundesliga.de: Andere Leute meinen, dass es auch ein Vorteil sein kann, direkt gegen die Topteams anzutreten, deren Spieler gerade nach einer WM noch müde sind und ihren Rhythmus noch nicht wiedergefunden haben.

Born: Das Argument ist schon nachvollziehbar. Allerdings spielt das bei Vereinen wie Bayern München, Borussia Dortmund und Schalke 04 mit ihren großen Kadern eher eine untergeordnete Rolle.

bundesliga.de: An welche Besonderheiten müssen Sie in der Bundesliga noch gewöhnen? Abendspiele sind in Paderborn auch weiterhin nicht erlaubt?

Born: Wir sind mit der Stadt Paderborn und den Anliegern im Dialog. Ob es eine Lösung gibt, müssen wir abwarten. Wir versuchen es auf jeden Fall, da Abendspiele auch für uns sehr attraktiv sind. Ich bin ein absoluter Fan davon. Das würden wir unseren Fans auch gerne einmal bei Heimspielen bieten. Die Gespräche laufen noch. Ansonsten freuen wir uns auf die traditionellen 15:30-Uhr-Spiele.

bundesliga.de: An welche Saisonpremieren der Vergangenheit erinnern Sie sich besonders gerne?

Born: Da muss ich tief graben. Besonders gerne erinnere ich mich an unsere Heimspiel-Zweitliga-Premiere zurück. Das war im Jahr 2005. Wir haben das Spiel am 2. Spieltag gegen den 1. FC Saarbrücken mit 5:0 gewonnen.

bundesliga.de: Wie gut gerüstet geht der SCP in seine erste Bundesliga-Saison? Ist es ein anderes Arbeiten?

Born: Der Unterschied ist, dass nun auch eine Vielzahl von ausländischen Spielerberatern auf uns zukommen, für die Paderborn in der Vergangenheit nicht so interessant war. Wir werden aber auch auf dem Transfermarkt unsere bisherige Transferpolitik beibehalten. Wir sind sehr zufrieden mit dem, was wir auf dem Transfermarkt erreichen konnten und sind optimistisch, dass wir mit einer guten Mannschaft in unsere Premieren-Saison gehen.

bundesliga.de: Mit welchen Ambitionen gehen Sie die Bundesliga an?

Born: Wir sind krasser Außenseiter, jeder sieht uns auf dem 18. Tabellenplatz. Aber auch im letzten Jahr haben wir eher zu den Vereinen gezählt, denen eher der Abstieg als der Aufstieg nahegelegt wurde. Wir wollen wieder positiv überraschen und aus unseren Möglichkeiten das Optimale machen.

Das Gespräch führte Tobias Gonscherowski