Mohamadou Idrissou (l.) wechselte im Januar 2008 von Duisburg nach Freiburg
Mohamadou Idrissou (l.) wechselte im Januar 2008 von Duisburg nach Freiburg

Hochspannung zum Abschluss

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Es ist das Duell zweier absoluter Aufstiegsaspiranten: Der eine Verein steht seit dem 2. Spieltag auf einem der ersten drei Plätze, der andere sogar schon die gesamte Hinrunde über.

Im letzten Pflichtspiel des Jahres 2008 der 2. Bundesliga empfängt der 1. FC Kaiserslautern den SC Freiburg (Mo., ab 20 Uhr im Live-Ticker). Zwischen dem Zweiten und dem - nach den Sonntagsspielen - Vierten der Tabelle geht es nach dem Ausrutscher von Mainz in Oberhausen sogar noch um den ersten - wenn auch inoffiziellen - Titel der Saison: die Herbstmeisterschaft. Freiburg reicht dafür ein "normaler" Sieg, der FCK müsste mit vier Toren Differenz triumphieren.

Weiße Weste am Betzenberg

Für Spannung ist also gesorgt, wenn die Elf von Milan Sasic dafür sorgen will, ihre weiße Weste bei Heimspielen zu wahren. Sechs Siege und zwei Unentschieden stehen bisher auf dem traditionsreichen Betzenberg zu Buche.

Doch das Team von Robin Dutt ist für die Lauterer ein eher unangenehmer Gegner: Der letzte Sieg gegen die Breisgauer datiert vom 7. Mai 2005 - damals standen sich beide Teams noch in der Bundesliga gegenüber, und der FCK feierte am 32. Spieltag einen knappen 2:1-Auswärtssieg.

Ein rotes Tuch ist Freiburg für Sasic und seine "Roten Teufel" aber nicht. "Wir haben letzte Saison ein sehr gutes Spiel gegen Freiburg gemacht", erinnert der Trainer an das 0:0 auf dem Betzenberg in der Rückrunde der vergangenen Spielzeit.

Freiburger Vorfreude

Auch die Gäste fiebern dem Knaller zum Abschluss entgegen. "Da können wir uns selbst ein Weihnachtsgeschenk machen", sagte Julian Schuster, Torschütze beim Heimsieg zuletzt gegen Oberhausen.

"Es freut uns natürlich besonders, dass dieses Highlight nach der bislang erfolgreichen Vorrunde jetzt noch vor uns liegt", sagt Chefcoach Dutt und spricht dem Team für die bisherigen 16 Spiele schon einmal "ein Kompliment" aus. "Und ich hoffe, dass ich der Mannschaft am Montagabend dann ein großes Kompliment aussprechen kann", so Dutt.

Signalwirkung - nur für wen?

"Wichtig für uns ist, dass wir mit dem Sechs-Punkte-Spiel in Kaiserslautern noch einmal die Chance haben, etwas zu bewegen. Bei einer Niederlage stünden wir nur einen Punkt hinter unserem Gegner, bei einem Sieg aber fünf Punkte vor Kaiserslautern", verspricht sich der Freiburger Trainer eine Signalwirkung.

Die Statistik spricht für die Breisgauer: Der SC verlor bisher überhaupt noch keines seiner Zweitligaspiele gegen Kaiserslautern und musste in der vergangenen Saison dazu auch kein Gegentor hinnehmen.

Glaubt man Martin Amedick, wird sich das ändern. Der FCK-Verteidiger hofft - wie der Gegner-Trainer - auf Rückendwind durch einen "Dreier": "Wir wollen dieses Spiel gewinnen und dafür werden wir alles investieren. Wir wissen natürlich dass wir mit einem Sieg am Ende der Hinrunde auf einem Aufstiegsplatz stehen würden. Das ist unsere Zielsetzung und das wollen wir gemeinsam mit unseren Fans schaffen."

Dutt traut seiner Mannschaft durchaus einen spannenden Flutlicht-Kick unter schwierigen Bedingungen zu: "Wir fühlen uns gut und haben auch nichts gegen Fritz-Walter-Wetter. Wir hoffen, dass das Stadion richtig voll sein und es hoch hergehen wird. Wir haben bislang gute Erfahrungen in WM-Stadien gemacht." Aus der Frankfurter Commerzbank Arena entführte sein Team in dieser Spielzeit bereits die drei Zähler.

Offensivreihen versprechen einiges

Personell ist Freiburg bestens gerüstet. Bis auf Ali Günes, hinter dem nach einem Infekt noch ein Fragezeichen stehe, kann Dutt aus dem Vollen schöpfen. Auch der zuletzt zwei Mal fehlende Mo Idrissou hat wieder eine komplette Trainingswoche absolviert und steht als Alternative im Angriff zur Verfügung.

Jonathan Jäger, Tommy Bechmann, Yacine Abdessadki und Kevin Schlitte bildeten gegen Oberhausen Freiburgs Angriffsquartett in der Startelf. Wie es am Montag aussieht, so Dutt, "werden wir am Ende womöglich auch ein Stück weit aus dem Bauch heraus entscheiden". An dem sechsmaligen Torschützen Idrissou kommt er aber wohl nur schwer vorbei.

Vor der Offensive der "Breisgau-Brasilianer" müssen sich die Angreifer des 1. FC Kaiserslautern aber keineswegs verstecken: Srdjan Lakic hat bereits neun Treffer auf dem Konto, sein Sturmpartner Erik Jendrisek sieben. Jendrisek gab ligaweit die meisten Schüsse ab (49). Sein erster Verfolger in dieser Statistik ist allerdings Idrissou mit 47 Schüssen - die Fans dürfen also auf einen stürmischen Abend hoffen - auch ohne Fritz-Walter-Wetter.