"Freunde statt Fremde" will dokumentieren, wie in den Jugendabteilungen vieler, kleiner Vereine der Region tagtäglich Beiträge zur Integration ageleistet werden.
"Freunde statt Fremde" will dokumentieren, wie in den Jugendabteilungen vieler, kleiner Vereine der Region tagtäglich Beiträge zur Integration ageleistet werden.

Freunde statt Fremde

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Unter dem Motto "Freunde statt Fremde" hat der Förderverein Freiburger Fußballschule eine Aktion gestartet, die dokumentieren soll, wie in vielen kleinen Fußballvereinen der Region tagtäglich Beiträge zur Integration ausländischer Kinder und Jugendlicher geleistet werden. Deshalb sucht er nach ausländischen Kids, die selber Beispiele dafür erlebt haben oder erleben und nach Mitspielern, Trainern, Betreuern und Eltern, die solche Beispiele kennen.

Die Integration von ausländischen Kindern und Jugendlichen findet jeden Tag und an vielen Orten statt – nicht zuletzt auch in den Jugendabteilungen vieler kleiner Fußballvereine oder in deren Umfeld.

Oft sind es dabei ganz und gar unspektakuläre Aktivitäten und kleine Hilfestellungen, die dazu beitragen, dass Fremde nicht ausgegrenzt, sondern integriert werden. Aber genau diese vielen, kleinen Gesten sind entscheidend dafür, dass die Integration wirklich gelingt.

Gelingen des Zusammenlebens im Alltag

Weil sie anders als plakative Aktionen oder Sonntagsreden den Alltag des Zusammenlebens prägen. Und genau das bedeutet Integration ja eigentlich: das Gelingen des Zusammenlebens im Alltag.

Mit der Aktion "Freunde statt Fremde" will der Förderverein Freiburger Fußballschule deshalb auf Menschen und deren Handeln aufmerksam machen, die in Jugendabteilungen von Fußballvereinen oder in deren Umfeld solche Beiträge zur Integration von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergründen leisten.

Dabei geht es auch und vor allem um die vielen vermeintlich kleinen und unscheinbaren Hilfen, mit denen im Jugendfußball alltäglich und ohne Aufhebens ein Integrationsprozess befördert wird, der gesamtgesellschaftlich von großer Bedeutung ist.

Gesellschaftspolitischen Auftrag des Fußballs

In der Präambel zur Satzung des Fördervereins Freiburger Fußballschule und in der Satzung haben sich die Gründer ausdrücklich zum gesellschaftspolitischen Auftrag des Fußballs im Allgemeinen und des Fördervereins im Besonderen bekannt - neben der Ausbildung von fußballerisch besonders talentierten Jungen und Mädchen.

"Uns geht es mit dieser Aktion nicht darum, künstlich zur Integration aufzurufen. Wir wollen einfach dokumentieren und darstellen, wie Beispiele der Integration aussehen, wie Beispiele im täglichen Leben ablaufen. Und damit zur Nachahmung anregen", erklärt Sebastian Neuf, der die Mitgliederkampagne für den Förderverein
Freiburger Fußballschule als Projekt-Manager betreut.

Mit der "Badischen Zeitung" hat Freiburg einen Medienpartner gefunden, der regelmäßig über die Aktion "Freunde statt Fremde" berichtet. Außerdem findet die Aktion kontinuierlich Platz im Freiburger Stadionmagazin "Heimspiel" und auf der Sportfreunde-Homepage www.scfreiburg.com.

Viele kleine Hilfen für große Aufgabe

Die vielen kleinen Hilfen für eine große Aufgabe, beginnen schon dort, wo einer seinem ausländischen Mannschaftskameraden bei den Hausaufgaben hilft. Oder beim Deutsch lernen.

Und sie gehen weiter, wenn die Eltern eines Jugendspielers auch den ausländischen Mitspieler zum Training fahren oder anschließend nach Hause bringen. Oder wenn ein ausländisches Kind Kickschuhe oder Trainingssachen geschenkt bekommt, die einer seiner Mitspieler nicht mehr braucht.

"Wir wollen als großer Verein der Region auch etwas an die kleineren Vereine zurückgeben. Wir engagieren uns beispielsweise auch in der Trainerausbildung, unterstützen die Jugendarbeit oder veranstalten Fußballturniere in der Grundschule. Dabei geht es nicht um ein mögliches Scouting der besten Spieler, sondern darum, dass die Kinder gemeinsam Sport und ein soziales Miteinander erleben. Und nicht alleine zu Hause vor dem Computer sitzen", sagt Neuf.

Unterstützung durch Martin Schmitt und Joachim Löw

Der Förderverein Freiburger Fußballschule wurde im April 2004 anlässlich des 100-jährigen Jubiläums des SC Freiburg gegründet. Knapp 600 Mitglieder zählte der Förderverein vier Jahre später, "elfhundert Freunde" sollen es am Ende der Saison 2008/09 sein.

Dafür werben 11 Prominente über 11 Monate hinweg unter anderem auf Plakaten und in Anzeigen für die Mitgliedschaft im Förderverein Freiburger Fußballschule. Im Dezember wirbt Skispringer Martin Schmitt, andere Unterstützer waren Bundestrainer Joachim Löw oder die Schauspielerin Charlotte Schwab.

Bei "Freunde statt Fremde" kann ab sofort jeder mithelfen, der dem Förderverein Beispiele für die Mithilfen bei der Integration ausländischer Kinder und Jugendlicher nennt. Ansprechpartner beim Sportclub ist Sebastian Neuf: Tel. 0761 / 3855188 oder: neuf@scfreiburg.com.

Stefan Kusche