Tabellenführer Hertha BSC (mit Änis Ben-Hatira, r.) will bei 1860 München (mit Grzegorz Wojtkowiak) die Spitze festigen
Tabellenführer Hertha BSC (mit Änis Ben-Hatira, r.) will bei 1860 München (mit Grzegorz Wojtkowiak) die Spitze festigen

Fernduell um den Titel

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München - Im Fokus der Samstagsspiele in der 2. Bundesliga steht das Fernduell um den Titel zwischen Hertha BSC und der Braunschweiger Eintracht. Beide Teams trennen vor dem Spieltag lediglich drei Punkte (Tabelle). "Wir haben uns eine gute Ausgangslage geschaffen, wollen mit dieser aber nicht fahrlässig umgehen. Im Gegenteil: Wir wollen den Vorsprung verteidigen und dabei nicht von den Ergebnissen der Verfolger abhängig sein. Ein Punkt reicht uns nicht, wir wollen den Sieg erzwingen", erklärt Hertha-Trainer Jos Luhukay, wohl auch im Hinblick auf das am 8. April anstehende direkte Duell zwischen den beiden Traditionsclubs.

Die Hertha gastiert beim Tabellensiebten TSV 1860 München und will mit einem Sieg den Verfolger aus Niedersachsen auf Distanz halten. Für Braunschweig geht es im Spiel beim abstiegsbedrohten VfL Bochum hingegen darum, den Anschluss an den Ligaprimus nicht zu verlieren. bundesliga.de nimmt die beiden Begegnungen unter die Lupe (ab 12:45 Uhr im Live-Ticker/Liga-Radio).

Großes Wiedersehen in der Allianz Arena: Mit Gabor Kiraly, Rob Friend, Maximilian Nicu und Malik Fathi stehen gleich vier Spieler beim TSV 1860 unter Vertrag, die auch schon das Trikot des Hauptstadtklubs getragen haben. Gerade für "Löwen"-Torwart Gabor Kiraly wird es mit Sicherheit ein ganz besonderes Spiel, schließlich stand der Ungar sieben Jahre bei der Hertha unter Vertrag, absolvierte 198 Bundesliga-Partien und stand zehn Mal in der Champions League zwischen den Pfosten der "Alten Dame". Trotz alledem gibt sich der 36-Jährige in Hinblick auf die Partie gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber kämpferisch: "Wir sind seit drei Spielen ungeschlagen, und das soll so bleiben." Das sieht auch 1860-Coach Alexander Schmidt so: "Wir wollen mit einem Sieg an Platz drei dranbleiben."

Nach der 0:1-Niederlage gegen Dynamo Dresden ist die Hertha am vergangenen Wochenende durch den 4:2-Erfolg gegen den MSV Duisburg in die Erfolgsspur zurückgekehrt. Und da wollen die Berliner auch bleiben: "Wir haben gegen Duisburg eine gute Reaktion auf das Ende unserer Erfolgsserie gezeigt. Diesen nötigen Offensiv-Tatendrang werden wir auch gegen München an den Tag legen. Wir wollen die Kontrolle über das Spiel bekommen und in der Offensive die spielbestimmenden Momente suchen, finden und nutzen", erklärt Jos Luhukay.

In der Hinrunde unterlagen die "Löwen" dem Hauptstadtclub im Berliner Olympiastadion klar mit 0:3, doch in der Allianz Arena lief es für die Münchner in der Vergangenheit sehr gut: Die letzten drei Partien in der 2. Bundesliga entschied der TSV jeweils mit 1:0 für sich. Wie die drei Punkte auch diesmal im Freistaat bleiben und auf was es gegen die Berliner ankommt, weiß Malik Fathi: "Wir müssen mutig spielen. Wer aggressiver auftritt, nimmt die drei Punkte mit".

Verzichten müssen die Berliner auf Peter Niemeyer und John Anthony Brooks. Beide konnten unter der Woche nicht mit der Mannschaft trainieren. Zudem fehlen Peer Kluge und Marcel Ndjeng, die sich weiter in der Reha befinden. Christoph Janker steht hingegen erstmals nach seiner langen Verletzungspause wieder im Kader. Beim TSV 1860 fehlt Daniel Halfar, der an einem Knochenödem im Knie laboriert.



Schiedsrichteransetzungen

Zwischen 1971 und 1985 spielten die beiden Traditionsclubs VfL Bochum und Eintracht Braunschweig zwölf Jahre gemeinsam in der Bundesliga. Die Niedersachsen sind als Tabellenzweiter nun auf dem besten Weg dorthin zurückzukehren. Von einem schon sicheren Aufstieg will Eintracht-Trainer Torsten Lieberknecht aber noch nichts hören: "Das ist zu früh. Wir haben diesen großen Traum und unsere Punkte nicht in der Lotterie gewonnen, aber es liegt noch ein steiniger, schwerer Weg vor uns." Der VfL wird hingegen von Abstiegssorgen geplagt und benötigt dringend drei Punkte. Nur zwei Zähler beträgt der Vorsprung des Teams aus dem Ruhrgebiet auf den Relegationsplatz.

Trotz der unterschiedlichen Voraussetzungen wird das Spiel beim Tabellenfünfzehnten für die Mannschaft von Lieberknecht mit Sicherheit kein Selbstläufer. In bisher fünf Duellen in der 2. Bundesliga gab es noch nie einen Auswärtssieg, der jeweiligen Gastmannschaft gelang dabei noch nicht einmal ein Tor. Lieberknecht verbindet mit Bochum jedoch ein ganz besonderes Ereignis: Am 31. Oktober 1992 erzielte der Coach im Trikot des 1. FC Kaiserslautern gegen den VfL sein erstes und einziges Bundesligator.

Für VfL-Coach Karsten Neitzel ist trotz der zuletzt drei sieglosen Spiele in der Liga bei seinem Team ein klarer Aufwärtstrend zu erkennen. "Ohne etwas schön zu reden, die Leistung unseres Mannschaftsgerüstes war in den letzten Wochen gut. Aber wir wissen auch ganz genau, wo es klemmt. Das werden wir am Samstag ändern. Es wird eine Mannschaft auf dem Platz stehen, die ihre Leistung abrufen wird. Und dann stehen wir am Ende des Tages hoffentlich mit 29 Punkten da."

Die Eintracht muss neben Björn Kluft, Marc Pfitzner und Ken Reichel auch wieder auf Kapitän Dennis Kruppke, der unter einem Riss in der Schleimhautfalte leidet, verzichten. Beim VfL fehlen Patrick Fabian, Lukas Sinkiewicz, Christoph Kramer, Mirkan Aydin und Selim Gündüz.



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