Er ist wieder da: Cottbus-Stürmer Martin Fenin gab gegen Düsseldorf sein Comeback
Er ist wieder da: Cottbus-Stürmer Martin Fenin gab gegen Düsseldorf sein Comeback

Fenin-Rückkehr: "Ein Gänsehaut-Gefühl"

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Cottbus - Minutenlanger Beifall von den Rängen, ein emotionales Comeback und großes Lob vom Trainer: Zumindest Martin Fenin durfte sich nach seiner gelungenen Rückkehr beim 1:1 (1:0) zwischen Energie Cottbus und Fortuna Düsseldorf wie ein Sieger fühlen. Den Clubs half die Punkteteilung zum Abschluss des 26. Spieltages der 2. Bundesliga jedoch herzlich wenig.

Coach Bommer zufrieden

"Ich hatte ein Gänsehaut-Gefühl, als ich auf den Platz kam. So eine Unterstützung nimmt man als Fußballer schon wahr. Das gibt die Kraft", sagte Fenin. Im Oktober hatte er sein letztes Spiel absolviert. Im Anschluss folgte mit dem mysteriösen Sturz aus dem Hotelfenster, einer Gehirnblutung sowie dem Bekanntwerden seiner Depression eine lange Leidenszeit. Am Montagabend konnte er wieder strahlen: "Ich weiß jetzt: Ich bin dabei. Es ist kein Traum mehr, sondern Realität", sagte Fenin nach dem Spiel.



Auch Trainer Rudi Bommer war zufrieden mit der Vorstellung seines Rückkehrers: "Martin hat sich viel bewegt und den Ball gut gehalten. Er ist auf einem sehr guten Weg." Fenin besaß als Angreifer zwar keine Torchance, arbeitete aber viel für die Mannschaft und war ein ständiger Unruheherd im gegnerischen Strafraum.

Schon am kommenden Sonntag im Spiel bei St. Pauli könnte der 24-Jährige sein Startelf-Comeback für die Brandenburger geben. Viel hängt davon ab, ob Top-Stürmer Dimitar Rangelov seine Muskelverletzung rechtzeitig auskuriert hat. Fenin, der auch Medikamentenmissbrauch zugab, war nach monatelanger Rehabilitation Ende Februar ins Mannschaftstraining zurückgekehrt.

Cottbus gab über weite Strecken des Spiels den Ton an, weil Trainer Bommer Mut zur Attacke besaß. In Rangelov, Daniel Adlung und dem zukünftigen Dortmunder Leonardo Bittencourt schickte er drei Offensivkräfte aufs Feld. Die Folge war das 1:0 durch Dennis Sörensen (23.) nach Vorarbeit von Adlung und Bittencourt. Als Rangelow über Muskelschmerzen klagte, schlug die Stunde für Fenin.

Düsseldorf zu harmlos



Den Gästen war lange Zeit nicht anzumerken, dass sie um den Aufstieg mitspielen. Zu passiv und zu harmlos agierten die Mannen von Trainer Norbert Meier. "Wir haben in den ersten 65 Minuten nicht stattgefunden", äußerte Meier.

Mit der Einwechslung von Ranisav Jovanovic bewies der Coach jedoch ein glückliches Händchen. Zunächst scheiterte der stark aufspielende Jovanovic (80.) an Energie-Keeper Thorsten Kirschbaum, doch eine Minute später sorgte die Kölner Leihgabe Adam Matuschyk für das schmeichelhafte 1:1. "Solche Gegentore sind einfach brutal. Erst hältst Du, eine Minute später bist Du machtlos", sagte Keeper Kirschbaum.

Cottbus verpasste den erhofften Befreiungsschlag nach zuvor einem Sieg aus elf Spielen und dümpelt mit 29 Punkten weiter im Niemandsland der Liga umher. Fortuna liegt nun schon drei bzw. vier Punkte hinter den Top-Teams SpVgg Greuther Fürth und Eintracht Frankfurt.