Trainer Franco Foda: "Wir müssen an unsere Grenzen gehen und wollen auch im Auswärtsspiel die Initiative ergreifen"
Trainer Franco Foda: "Wir müssen an unsere Grenzen gehen und wollen auch im Auswärtsspiel die Initiative ergreifen"

FCK mit Euphorie und Mut in die Relegation

xwhatsappmailcopy-link

Kaiserslautern - Wenn es drauf ankommt, kann sich der 1. FC Kaiserslautern auf seine Fans verlassen - auch in den kommenden Relegationsspielen um den Aufstieg in die Bundesliga gegen 1899 Hoffenheim. Gerade der Gegner aus Hoffenheim führt nun doch noch - nach einer Saison mit "Höhen und Tiefen", wie FCK-Trainer Franco Foda eingesteht - zu einem Schulterschluss in der Pfalz.

Foda: "Wir müssen an unsere Grenzen gehen"

Für das Hinspiel in Sinsheim waren die 2.900 Karten für die Pfälzer innerhalb von 20 Minuten nach Verkaufsbeginn am Montag verkauft. Am ersten Tag nachdem feststand, dass der FCK die Relegationsspiele bestreiten würde, gab es 230.000 Anfragen im Kartenshop und 50.000 Anfragen per Telefon, die Schlange am Shop war 800 Meter lang.

Nach dem Stimmungstief durch den Abstieg, der wechselhaften Saison und den Spannungen mit einigen Anhängergruppen über bundesweite Fanthemen stehen die Fans für diese 180 Minuten oder mehr gegen Hoffenheim nun voll hinter der Mannschaft. "Wir sind dankbar für diese Chance, die wir nun zusammen mit unseren Fans im Rücken nutzen wollen", sagt Stefan Kuntz: "Wir wollen den FCK bundesweit positiv präsentieren", fordert der Vorstandsvorsitzende.



Kuntz sieht beide Mannschaften "moralisch und mental auf gleicher Höhe." Sportlich sei man aber Außenseiter. Das findet auch FCK-Trainer Foda, aber der betont: "Wir sollten nicht den Fehler machen, zu sehr auf Understatement zu betreiben." Seine Mannschaft werde sich beim Auswärtsspiel in Hoffenheim nicht nur nach dem Gegner richten: "Wir wollen selbst die Initiative ergreifen und mutig und frech nach vorne spielen", sagt Foda. Mut macht dem Trainer, dass die Mannschaft immer dann, wenn es darauf ankam, fit war. Wichtige Spiel gegen Konkurrenten um den Relegationsplatz wie Köln und FSV Frankfurt wurden deutlich gewonnen. Der FCK hat einen Kader mit Spielern, die sich auf großer Bühne vielleicht wohler fühlen. Allerdings sagt Foda auch: "Wir haben nur eine Chance, wenn wir alle an unsere Grenzen gehen."

Noch ist nicht ganz klar, auf welches Personal der Trainer beim ersten Spiel am Donnerstag in Sinsheim zurückgreifen kann. Innenverteidiger Jan Simunek plagt sich seit der am Sonntag mit Achillesfersen-Problemen. Sollte der Tscheche ausfallen, wird das 19-jährige Talent Dominique Heintz neben Abwehrchef Marc Torrejon in der Defensivzentrale agieren. Torrejon, der zuletzt Probleme mit den Adduktoren hatte, scheint einsatzfähig. Der Spanier wurde von den Lesern der Rheinpfalz zum besten Spieler der Saison gekürt. Noch unsicher für das Hinspiel sind außerdem Mittelfeldspieler Mimoun Azaouagh und Kapitän Albert Bunjaku, die nach Verletzungen erst langsam wieder ins Mannschaftstraining einsteigen.

Bei der nächsten gelben Karte gesperrt wären die beiden Schlüsselspieler Ariel Borysiuk im zentralen Mittelfeld und Stürmer "Mo" Idrissou, mit 17 Toren bester Torschütze. Foda lässt das als Handicap nicht gelten: "Für keinen Spieler gibt es einen Grund sich zu schonen. Jeder muss bereit sein, alles abzurufen. Was nach 90 Minuten ist, wird man dann sehen." Und dann kommt es ja am kommenden Montag zum Finale im Fritz-Walter-Stadion. Und da hofft Stefan Kuntz "dass der Betze wie eine Wand hinter uns steht." Er sagt: "Nur dann haben wir eine Chance, unser Ziel zu erreichen."

Aus Kaiserslautern berichtet Tobias Schächter