19.04. 16:30
19.04. 16:30
20.04. 11:00
20.04. 11:00
20.04. 11:00
20.04. 18:30
21.04. 11:30
21.04. 11:30
21.04. 11:30
Daniel Ginczek geht seit der laufenden Saison für den FC St. Pauli auf Torejagd
Daniel Ginczek geht seit der laufenden Saison für den FC St. Pauli auf Torejagd

"Er bringt uns viel Vertrauen entgegen"

xwhatsappmailcopy-link

Hamburg - Nach einem schlechten Saisonstart und einem Trainerwechsel hat der FC St. Pauli zuletzt wieder eine deutlich ansteigende Form gezeigt und fleißig gepunktet. Unter dem neuen Coach Michael Frontzeck blüht auch vor allem St. Pauli-Stürmer Daniel Ginczek auf, der in allen drei Spielen traf. Vor dem Spiel gegen seinen Ex-Club Bochum stellte sich der 21-Jährige den Fragen von bundesliga.de.

bundesliga.de: Herr Ginczek, seit der neue Trainer Michael Frontzeck im Amt ist, haben Sie in jedem Spiel Ihr Tor gemacht. Was hat der Coach nur mit Ihnen angestellt?

Ginczek: Nichts (lacht). Er versucht einfach, viel mit den Spielern zu reden und viel Vertrauen zu schenken. Aber ich persönlich bin einfach nur froh, dass ich im Moment gesund bin, dass es mir gut geht und es in der ganzen Mannschaft gut läuft. Hier gibt es keinen Einzelnen, sondern immer die ganze Mannschaft. Wir gehen gemeinsam durch dick und dünn.

bundesliga.de: Frontzeck favorisiert das Spiel mit Ihnen als einziger Spitze. Wie sehr mussten Sie Ihr Spiel umstellen? Wie kommen Sie damit zurecht?

Ginczek: Umstellen musste ich mein Spiel eigentlich gar nicht. Wir haben in Dortmund auch oft mit einem Stürmer gespielt. Deswegen war mir das System durchaus bekannt. Im Endeffekt kann man natürlich trotzdem sagen, dass wir 4-4-2 spielen - je nachdem, wie sich der zentrale offensive Mittelfeldspieler ins Sturmzentrum bewegt. Deswegen ist das System eigentlich nebensächlich. Ich komme gut damit klar, auch wenn viel Laufarbeit damit verbunden ist.

bundesliga.de: Was hat der neue Coach noch verändert, damit die Mannschaft wieder zurück in die Erfolgsspur gefunden hat?

Ginczek: Er zeigt uns unsere Stärken auf, bringt und sehr viel Vertrauen entgegen. Gerade für uns junge Spieler ist das wichtig. Er gibt uns die Zeit, damit wir uns entwickeln können. In der Kombination mit den älteren Führungsspielern ist das derzeit einfach eine gute Mischung. Und die wird von Woche zu Woche hoffentlich noch besser.

bundesliga.de: Sie sind zur neuen Saison aus Bochum zum FC St. Pauli gewechselt, haben alle zwölf Ligaspiele absolviert und zuletzt immer in der Startelf gestanden. Haben sich Ihre persönlichen Erwartungen erfüllt?

Ginczek: Natürlich will jeder Fußballer so viele Spiele wie möglich - am liebsten über 90 Minuten - machen. Ich habe jetzt alle Spiele gemacht, auch wenn es natürlich noch ein paar Minuten mehr hätten sein können. Aber grundsätzlich fühle ich mich hier sehr wohl und ich bin zufrieden damit, wie es für mich bei St. Pauli läuft.

bundesliga.de: Welche Perspektive sehen Sie für sich und den Verein?

Ginczek: Seit den letzten Spielen ist ein Aufwärtstrend zu erkennen, nicht nur für mich, sondern für die ganze Mannschaft. Aber dahinter steckt auch sehr viel Arbeit. Wir holen jeden Tag beim Training alles aus uns heraus und versuchen, das dann natürlich auch in den Spielen zu zeigen. Wenn wir weiter so konzentriert arbeiten, können wir uns hoffentlich bald vom Tabellenende lösen. Aber wir sind noch nicht über den Berg. Wir müssen von Spiel zu Spiel denken und können uns dann hoffentlich im Winter neue Ziele stecken.

bundesliga.de: Wie nehmen Sie die Atmosphäre am Millerntor wahr?

Ginczek: Wenn "Hells Bells" zum Einlaufen gespielt wird, bekommt man als Spieler richtig Gänsehaut. Das ist unbeschreiblich. Jeder kleine Junge träumt davon, vor so einer Kulisse spielen zu dürfen. Es gibt kaum Pfiffe im Stadion, es sind unglaublich viele Fans auch auswärts dabei. Selbst bei einem Rückstand - wie neulich gegen Dynamo Dresden - werden wir bedingungslos unterstützt. Das ist schon einmalig.

bundesliga.de: Was ist nach dem verkorksten Start und dem Zwischenspurt noch drin in dieser Saison?

Ginczek: Die Liga ist in dieser Saison sehr ausgeglichen. Da kann der Letzte auch den Ersten schlagen und alles ist noch sehr eng beieinander. Ich hoffe natürlich, dass wir am Ende nichts mit den Abstiegsrängen zu tun haben. Wir sind da schon auf einem guten Weg, aber noch lange nicht durch. Wir müssen am Montag den nächsten Schritt machen.

bundesliga.de: Am Montag gastiert Ihr Ex-Club, der VfL Bochum, in Hamburg. Wie sehr verfolgen Sie den Verein und wie bewerten Sie das bisherige Abschneiden?

Ginczek: Natürlich verfolge ich den VfL noch mit einem Auge, zumal ich auch zu vielen ehemaligen Mannschaftskollegen noch Kontakt habe. Aber ich hätte gedacht, dass sie viel weiter oben stehen, weil sie meiner Meinung nach viel Qualität im Kader haben. Ich war am letzten Sonntag im Stadion. Gerade wie sie die letzten 20 Minuten gespielt haben, war schon richtig gut.

bundesliga.de: Hat sich der Trainer schon bei Ihnen Tipps geholt? Wie ist der VfL zu schlagen?

Ginczek: Der Trainer war selbst beim letzten Bochum-Spiel am Sonntag. Der kennt die Mannschaft und braucht meine Tipps sicherlich nicht. Bis jetzt hat er mich zumindest nicht gefragt. Unser Co-Trainer Thomas Meggle, der die Videoanalyse macht, wird uns sicher einiges mit auf den Weg geben. Am Ende werden wir zusammen alles in die Waagschale werfen und mit vollem Einsatz und Leidenschaft alles dafür tun, um die Punkte am Millerntor zu behalten.

Die Fragen stellte Tobias Gonscherowski