Knifflige Szene: Michael Rensing (am Boden) gegen Braunschweigs Mushaga Bakenga
Knifflige Szene: Michael Rensing (am Boden) gegen Braunschweigs Mushaga Bakenga

Michael Rensing: "Das war ein Elfmeter!"

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Düsseldorf - Michael Rensing hat den Zweikampf um die Nummer 1 bei Fortuna Düsseldorf fürs Erste für sich entschieden. Im Eröffnungsspiel der 2. Bundesliga gegen Eintracht Braunschweig (Spielbericht) hielt der Fortuna-Keeper, was zu halten war - und profitierte von einer aus seiner Sicht glücklichen Schiedsrichter-Entscheidung, wie er nach der Partie gestand.

"Wir können glücklich sein."

bundesliga.de: Nach der ersten Halbzeit, die Fortuna dominierte, wurde Braunschweig immer stärker ...

Michael Rensing: Uns hat wie schon in einigen Spielen der vergangenen Saison zu Beginn der zweiten Halbzeit die Aggressivität gefehlt. Wir konnten nicht an die Leistung der ersten Hälfte anknüpfen. Wenn man dann auf einen Gegner wie Braunschweig, der so gut Fußball spielt und kombinieren kann, braucht man sich am Ende nicht zu wundern, wenn man noch Punkte abgibt.

bundesliga.de: Haben Sie eine Erklärung für die großen Leistungsunterschiede in den beiden Spielhälften?

Rensing: Darüber werden wir in der Nachbesprechung reden, in der jeder Mannschaftsteil seinen Teil zur Diskussion beitragen kann. Es war sehr schwül und daher schwer, über 90 Minuten permanent vorne draufzugehen.

bundesliga.de: Hat sich in der Mannschaft nach der guten ersten Dreiviertelstunde Zufriedenheit breitgemacht?

Rensing: Nein, das würde ich nicht sagen. Wenn es  nach der Pause weitergeht, muss man gleich die nötige Aggressivität an den Tag legen und sofort draufgehen. Sonst verfällt man in eine gewisse Lethargie. Das ist uns passiert. Nach dem Gegentor sind wir wach geworden. Aber nach dem erneuten Führungstor haben wir die Braunschweiger spielen lassen. Wir hatten viele Ballverluste und haben dann fast logischerweise wieder den Ausgleich bekommen.

bundesliga.de: Können Sie uns Ihre Sicht zu der Szene schildern, in der Sie den Braunschweiger Bakenga von den Beinen holen.

Rensing: Ich muss zugeben, dass es eigentlich ein Elfmeter war. Ich habe gesehen, dass er den Ball vorbeilegen will, gehe zum Ball und berühre ihn. Wir können glücklich sein, dass es keinen Elfmeter gegeben hat.

bundesliga.de: Aus Ihrer angeschlagenen Stimme könnte man  schließen, dass Ihnen im zweiten Durchgang einiges nicht gefallen hat.

Rensing: Nein. Das mache ich immer so. Aber in der Vorbereitung spielt man nicht vor so vielen Zuschauern. Da musste ich nicht so laut rufen wie heute.

bundesliga.de: Wir zufrieden sind Sie nun mit dem ersten Pflichtspiel der Saison insgesamt?

Rensing: Wir sind ein bisschen enttäuscht, dass wir nach zweimaliger Führung nicht gewonnen habe. Andererseits haben wir gegen eine starke Braunschweiger Mannschaft gespielt, die sicher ein gutes Wörtchen in der 2. Bundesliga mitreden wird. Es war teilweise sehr guter Fußball von uns, wir haben gut verteidigt. Was wir im nächsten Spiel besser machen müssen, wird der Trainer sicher ansprechen.

bundesliga.de: Oliver Reck hat sich für Sie als Nummer 1 entschieden. Wie bewerten Sie seine Entscheidung?

Rensing: Es ist schön, dass ich das Vertrauen des Trainers bekomme. Aber darüber denke ich nicht so viel nach. Für den Moment bin ich glücklich. Wir haben zwar nicht das Spiel gewonnen, aber gegen einen starken Gegner unentschieden gespielt. Darauf können wir aufbauen. Wir werden hart dafür arbeiten, eine gute Saison zu spielen.

Aufgezeichnet von Tobias Gonscherowski