Robert Koch hat bisher zwei Saisontore erzielt, ging beim 1:4 gegen Frankfurt aber leer aus
Robert Koch hat bisher zwei Saisontore erzielt, ging beim 1:4 gegen Frankfurt aber leer aus

"Dürfen das Fußballspielen nicht vergessen"

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Dresden - Dynamo Dresden ist durch die 1:4-Niederlage gegen Eintracht Frankfurt auf Tabellenplatz 13 abgerutscht - für einen Aufsteiger eigentlich passabel. Doch es war schon die zweite Niederlage mit vier Gegentoren in Folge, der Vorsprung auf Rang 18 beträgt nur drei Punkte.

Auch Robert Koch hatte keine gute Partie gemacht. Dennoch stellte sich der sichtlich frustrierte Offensiv-Allrounder in Abwesenheit von Kapitän Cristian Fiel, der zur Dopingprobe ausgelost wurde, nach dem Spiel den Fragen. In den vergangenen fünf Partien hatte Koch für den zunächst rot-gesperrten und dann verletzten Fiel vertretungsweise die Spielführerbinde getragen. Gegen Frankfurt kehrte Fiel zurück, dennoch waren die Sachsen auf verlorenem Posten. Der 25-jährige Koch, mit zwei Toren und drei Vorlagen bester Dynamo-Scorer in dieser Saison, suchte im Anschluss nach Erklärungen.

Frage: Wie haben Sie die Niederlage gegen Frankfurt gesehen?

Robert Koch: Mit 1:4 ist sie vielleicht zu hoch ausgefallen. Aber ich denke, wir brauchen über die Höhe nicht sprechen. Frankfurt war klar besser. Nachdem wir das Führungstor erzielt haben, bekommen wir gleich im Gegenzug das 1:1. Das ist bitter. Und dann haben wir meiner Meinung nach einfach zu wenig Fußball gespielt. Wir versuchen dann, lange Bälle zu spielen. Das kann mal funktionieren, aber gegen so einen Gegner wie die Eintracht ist das natürlich zu einfach, zu einfallslos.

Frage: Was fehlt Dynamo, um in der 2. Bundesliga mithalten zu können?

Koch: Wir haben ja schon bewiesen, dass wir mithalten können. Diesmal war eine mit Hochkarätern besetzte Mannschaft zu Gast, die uns gezeigt hat, wie es gehen kann. Natürlich können wir auch nicht immer so eine Leistung bringen wie vielleicht beim 4:3 im Pokal gegen Leverkusen. Wir haben gekämpft, viel investiert, alles gegeben. Aber in den entscheidenden Momenten war die Eintracht immer einen Schritt schneller am Ball. Das macht dann den Unterschied.

Frage: Wo setzt man jetzt den Hebel an?

Koch: Wir sollten erst mal versuchen, weiterhin die Kommunikation untereinander zu verbessern. Das fehlt noch in einigen Situationen. Und wir dürfen das Fußballspielen nicht vergessen, das Passspiel. Dann darf auch mal ein langer Ball gespielt werden. Jetzt ist weiter harte Trainingsarbeit angesagt. Der Trainer wird die Woche über schon die richtigen Mittel finden. Wir müssen dieses Spiel jetzt abhaken und dann fahren wir am nächsten Spieltag nach München.

Frage: Jetzt hat Dynamo zwei Mal nacheinander vier Gegentore kassiert - das ist natürlich eine Hausnummer. Wie kann man das abstellen?

Koch: Gut, die beiden letzten Tore waren gut heraus gespielte Konter. Das erste Gegentor war wieder mal nach einem Standard. Darüber sprechen wir schon die ganze Zeit. Aber letztlich hatten die Frankfurter ja auch noch mehr Chancen. Ich glaube, wir haben es der Eintracht defensiv zu einfach gemacht. Gerade zuhause vor unserem Publikum müssen wir es mal schaffen, den Gegner hinten reinzudrängen, drauf zu gehen, Pressing zu spielen.

Frage: Wie wird das Ganze am Sonntag bei 1860 München besser?

Koch: So schnell geht das natürlich nicht. Aber das Spiel beginnt wieder bei 0:0. Wenn uns so wie diesmal das 1:0 gelingt, stehen wir dann vielleicht hinten ein bisschen besser und dann klappt es vielleicht auch mal. Aber was sollen wir jetzt machen? Wir können ja nicht sagen, wir sind jetzt abgestiegen. Diesmal war ein Gegner da, der war einfach besser. Das müssen wir akzeptieren - und jetzt geht es weiter.

Aufgezeichnet von Andre Anchuelo