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Mit dem richtigen Riecher und gewissenhafter Analyse haben Torsten Lieberknecht und Eintracht Braunschweig den ersten Heimsieg eingefahren
Mit dem richtigen Riecher und gewissenhafter Analyse haben Torsten Lieberknecht und Eintracht Braunschweig den ersten Heimsieg eingefahren

Drei Punkte dank intensivem Video-Studiums

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Braunschweig - "Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen...", stellte schon der Dichter Matthias Claudius im 18. Jahrhundert fest. Und der Spion, den Braunschweigs Trainer Torsten Lieberknecht ins Trainingslager des 1. FC Köln nach Windischgarsten geschickt hatte, hatte nach seiner Rückkehr viel zu erzählen und jede Menge Bild-Material im Gepäck.

Unter anderem berichtete der Beobachter von einer Freistoß-Szene aus einem Testspiel der Kölner gegen Dukla Prag. "Und diese Szene habe ich beim stundenlangen Video-Studium kurz vor dem Einschlafen vor dem Laptop entdeckt", sagte Lieberknecht nach dem 1:0 gegen den 1. FC Köln.

Tor mit Ansage

"Nach einem abgeprallten Freistoß der Prager hat Köln aktiv auf Abseits gespielt. Diese Szene habe ich den Spielern gezeigt und gesagt, dass sie bei Freistoß-Situationen darauf achten soll. Und nach so einer Situation haben wir heute zum Sieg getroffen", freute sich der Coach vier Tage nach seinem 39. Geburtstag diebisch über ein verspätetes Geschenk durch Orhan Ademi.

Den Torschützen hatte Lieberknecht erst Sekunden vorher eingewechselt - "ein Glücksgriff", stimmte der Trainer einer entsprechenden Bemerkung eines Journalisten auf der Pressekonferenz zu und bedankte sich artig beim Schiedsrichter-Gespann, dass dieses die sehr kurzfristig nach dem Freistoßpfiff angemeldete Auswechslung zugelassen hatte.

"Gut fand ich uns heute nicht"

Abgesehen von diesem Geniestreich war Lieberknecht mit der Leistung seiner Mannschaft nicht zufrieden. "Wir waren sehr mit unserem Nervenkostüm beschäftigt. Gut fand ich uns heute nicht."

"Das gilt besonders für die erste Halbzeit", so der Trainer. "In der Pause habe ich den Spielern gesagt, nun lasst uns Zweitliga-Fußball spielen." Worauf er zwar "eine leichte Besserung" konstatierte, aber "glücklich" sei der Sieg auf jeden Fall gewesen. "Köln hat eine technisch hervorragende Mannschaft, und wir mussten bis zum Ende zittern."

Lieberknecht erwartet Besserung

"Das muss bis zum kommenden Freitag besser werden", fordert Lieberknecht für die Partie bei Union Berlin. Im Vorjahr haben die Braunschweiger beide Partien gegen die Berliner verloren. "Da haben wir noch etwas gutzumachen", so Lieberknecht.

Aber vielleicht bringt sein Spion von seiner Reise auf den Betzenberg vom Spiel Kaiserslautern gegen Union ja wieder den spielentscheidenden Tipp mit.

Jürgen Blöhs