Dennis Kruppke ist heiß auf den Start in Düsseldorf: "Es ist für uns gut, dass wir gleich im ersten Spiel auswärts in einem vollen Stadion auf einen starken Gegner treffen. Jeder steht bereits unter Spannung und weiß, was auf ihn zukommt."
Dennis Kruppke ist heiß auf den Start in Düsseldorf: "Es ist für uns gut, dass wir gleich im ersten Spiel auswärts in einem vollen Stadion auf einen starken Gegner treffen. Jeder steht bereits unter Spannung und weiß, was auf ihn zukommt."

Kruppke: "Es kommen einige Hausnummern"

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Braunschweig - Eintracht Braunschweig scheint gut gerüstet für den Saisonstart der 2. Bundesliga in acht Tagen zu sein. In acht Testspielen blieben die neu formierten Elf von Torsten Lieberknecht unbesiegt.

Eintracht-Kapitän Dennis Kruppke spricht im Interview bundesliga.de über die neuen Ziele und den Auftakt-Kracher bei Fortuna Düsseldorf.

bundesliga.de: Dennis Kruppke. Der Start in die Saison 2014/15 steht vor der Tür. Wie groß ist Ihre Vorfreude auf die neue Spielzeit?

Dennis Kruppke: Sehr groß. Vor allem auch, weil wir die Saison mit dem Freitagabendspiel in Düsseldorf eröffnen dürfen. Das ist schon etwas Besonderes. Ich glaube, dass viele Blicke auf dieses Spiel gerichtet sein werden. Wir haben jetzt in der langen Vorbereitung viel für dieses Spiel investiert und sind froh, dass es endlich losgeht.

bundesliga.de: Glauben Sie, dass jetzt der Druck in der 2. Bundesliga wieder etwas größer für die Eintracht wird, weil die Mannschaft jetzt nicht mehr der Underdog der Bundesliga ist, sondern von den Experten als Aufstiegskandidat gehandelt werden?

Kruppke: Wahrscheinlich. Es ist bei Vereinen, die aus der Bundesliga abgestiegen sind, so, dass die Erwartungshaltung hoch ist. Entscheidend ist aber, was wir hier machen. Wir arbeiten relativ entspannt, weil wir wissen, dass wir erst vor drei Jahren aus der 3. Liga aufgestiegen sind, und uns erst einmal in der 2. Bundesliga etablieren wollten. Das ist unser Hauptziel.

bundesliga.de: Ist die letzte Saison abgehakt, hatten sie lange am vermeidbaren Abstieg zu knabbern? Oder geht der Blick nur nach vorne?

Kruppke: Vermeidbar oder nicht - es ist so gekommen. Man musste schon eine Zeit lang daran knabbern. Aber mit dem ersten Trainingstag haben wir versucht, den Blick nach vorne zu richten und gar nicht mehr viel darüber gesprochen, was war. Wir haben eine neue Mannschaft und viele Spieler, die das nicht miterlebt haben. Die Testspiele haben gezeigt, dass wir auf einem guten Weg sind.

bundesliga.de: In den Kader, Sie sagen es, ist viel Bewegung gekommen. Einige etablierte Spieler sind weg. Wer von den Neuzugängen ist Ihnen bereits besonders positiv aufgefallen?

Kruppke: Das Entscheidende ist, dass noch keiner negativ aufgefallen ist. Jeder bringt seine Qualität ein. Auch ein Björn Kluft und ein Raffael Korte, die ausgeliehen waren, haben einen Riesensprung gemacht. Ich glaube, dass wir eine Menge Qualität dazu bekommen haben und in der Breite gut aufgestellt sind.

bundesliga.de: Aber ein Spieler wie Torjäger Domi Kumbela wird der Eintracht fehlen?

Kruppke: Ja, natürlich. So einen Spieler kann man nicht eins zu eins ersetzen. Aber das wollen wir auch gar nicht. Jeder soll seine eigenen Qualitäten mitbringen. Wir haben in der Vorbereitung gegen einige namhafte Gegner gespielt, unsere Tore geschossen und Spiele gedreht. Das hat uns positiv gestimmt und sollte uns Selbstvertrauen geben. Zum Abschluss steht noch das wichtige Testspiel gegen den FC Sevilla an und dann konzentrieren wir uns auf Düsseldorf.

bundesliga.de: Sie sind jetzt 34 Jahre alt und hatten in der vergangenen Saison einige Verletzungsprobleme. Wie sehen Sie Ihre eigene Perspektive? Was haben Sie sich für die Saison vorgenommen?

Kruppke: Ich will mehr Spiele absolvieren als im letzten Jahr. Das war ein Seuchenjahr. Ich bin ganz positiv gestimmt. In den letzten 36 Monaten ist bei mir viel zusammen gekommen. Jetzt habe ich die Vorbereitung komplett mitgemacht, die Spritzigkeit kommt wieder. Ich muss nun bei der Qualität der Mannschaft sehen, dass auch ich meine Leistung bringe und auf meine Einsätze komme.

bundesliga.de: Im ersten Spiel tritt die Eintracht nun direkt bei Fortuna Düsseldorf an. Das ist zum Auftakt direkt mal eine Hausnummer.

Kruppke: Das stimmt. Ich muss aber auch ganz generell sagen, dass die 2. Bundesliga in diesem Jahr sehr ausgeglichen ist. Es sind sehr viele Mannschaften dabei, die sowohl vom Namen her gut dabei sind als auch von den Spielern her aufgerüstet haben. Es werden einige Hausnummern auf uns zukommen. Aber es ist für uns auch gut, dass wir gleich im ersten Spiel auswärts in einem vollen Stadion auf einen starken Gegner treffen. Jeder steht bereits unter Spannung und weiß, was auf ihn zukommt.

bundesliga.de: Wer sind Ihre Aufstiegsfavoriten und inwieweit trauen Sie der Eintracht zu, auch oben mitzumischen?

Kruppke: In diesem Jahr ist das sehr schwer vorherzusagen. Nürnberg kann eine Rolle spielen. Aber es hängt auch viel vom Saisonstart ab. Die Fragen sind: Wie kommt man in die Saison? Wie sehr bleibt man vom Verletzungspech verschont? Wenn man das einigermaßen gut hinkriegt, kann auch wieder alles möglich sein. Aber in erster Linie ist wichtig, die in der Vorbereitung gezeigten Leistungen auf den Platz zu bekommen und einen guten Saisonstart hinzulegen. Wir haben kein konkretes Ziel ausgegeben, sondern wollen eine stabile Saison spielen. Der Rest entwickelt sich dann im Laufe der Spielzeit. Wir halten den Ball flach.

Das Gespräch führte Tobias Gonscherowski