Alemannia Aachen um Benjamin Auer (r.) muss sich bei 1860 München (hier Necat Aygün) durchsetzen, wenn es die Chance auf den Klassenerhalt wahren will
Alemannia Aachen um Benjamin Auer (r.) muss sich bei 1860 München (hier Necat Aygün) durchsetzen, wenn es die Chance auf den Klassenerhalt wahren will

Das Abstiegsgespenst geht um

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München - Im Saisonfinale der 2. Bundesliga geht das Abstiegsgespenst gleich auf vier Plätzen um. Bisher steht nur Hansa Rostock als Absteiger in die 3. Liga fest. Alemannia Aachen hat als Vorletzter (28 Punkte) im Auswärtsspiel bei 1860 München die schlechtesten Karten und ist auf Schützenhilfe angewiesen, um den Relegationsrang 16 noch zu erreichen.

Fremde Hilfe für den direkten Klassenerhalt benötigt auch der Karlsruher SC (30), der aber immerhin aus eigener Kraft gegen Aufsteiger Eintracht Frankfurt den Relegationsplatz verteidigen kann. Theoretisch kann es auch noch die punktgleichen Erzgebirge Aue und Energie Cottbus (je 32) erwischen (alle Spiele ab 13:15 Uhr im Live-Ticker/Liga-Radio).

Vorschau zu den restlichen Spielen

Alemannia Aachen hat sich durch den 1:0 Heimsieg am vergangenen Wochenende gegen den Karlsruher SC zumindest die theoretische Chance auf das Erreichen des Relegationsrangs gewahrt. Ein Sieg am letzten Spieltag ist für die Mannschaft von Trainer Frank Aussem Pflicht. Gleichzeitig ist die Alemannia auf Schützenhilfe der Frankfurter Eintracht angewiesen, die beim KSC spielt. Der TSV 1860 München kann durch einen Heimsieg gegen Aachen noch auf Platz 5 der Tabelle springen. Einen Auswärtssieg der Alemannia bei den "Löwen" gab es noch nie (zehn Pflichtspiele: sechs Remis, vier Niederlagen).

"Alemannia Aachen wird bei uns alles in die Waagschale werfen und hoffen, dass Eintracht Frankfurt in Karlsruhe gewinnt", warnte 1860-Trainer Reiner Maurer vor einem unangenehmen Gegner im letzten Heimspiel. Doch die Gäste sind diese Saison auswärts schwach und konnten erst eine Partie in der Fremde gewinnen. "Als ich die Mannschaft übernommen habe, waren es noch sechs Etappen. Wir haben immer gesagt, dass unser Finale am 6. Mai sein wird", sagt Alemannia-Trainer Aussem und ergänzt: " Wir müssen unsere Hausaufgaben machen".

Dabei werden die Verletzten Mario Erb (Reha), Kim Falkenberg (Muskelbündelriss), Shervin Radjabali-Fardi (Kreuzbandriss), Florian Müller (Reha) und Reinhold Yabo (Reha) nicht helfen können. Kurzfristig fallen auch noch Anouar Hadouir (Innenbandreizung) und Bas Sibum (Mittelfußprellung) aus. Bei den Gastgebern fehlen Daniel Halfar (Knochenstauchung), Benjamin Schwarz (Patellasehnenabriss), Collin Benjamin (Trainingsrückstand nach Knieverletzung) und Bobby Wood (Knie-OP)



Schiedsrichteransetzungen

Der Karlsruher SC hat es durch die Niederlage bei Alemannia Aachen verpasst, sich in eine bessere Ausgangsposition zu bringen und steht derzeit mit 30 Punkten auf dem Relegationsrang. Die Mannschaft von Trainer Markus Kauczinski kann durch einen Sieg noch den direkten Klassenerhalt schaffen, wenn die Konkurrenz aus Aue und Cottbus mitspielt. Für Eintracht Frankfurt kann ein Sieg beim KSC noch die Zweitliga-Meisterschaft bedeuten, wenn Greuther Fürth gleichzeitig nicht gewinnt. Die Eintracht gewann die letzten vier Spiele gegen den KSC (drei davon in der Bundesliga) und kassierte dabei insgesamt nur ein Gegentor.

"Der KSC kann noch absteigen, oder eben die Relegation sichern - das beeinflussen wir. Wir waren diese Woche beim Training auch viel konzentrierter und haben gut trainiert. Natürlich kann ich nicht versprechen, dass wir gegen den KSC gewinnen werden, aber es werden alle mit dabei sein, die vermeintlich beste Mannschaft wird auflaufen", sagt SGE-Coach Armin Veh. "Wir müssen gewinnen, alles andere bringt uns nichts", sagte KSC-Chefcoach Markus Kauczinski und fügte an: "Ich erwarte einen Kampf auf Biegen und Brechen, denn die Eintracht wird nichts verschenken."

Der letzte KSC-Sieg gegen Frankfurt datiert vom 26. September 2007, damals gewannen die Badener mit 1:0 bei der SGE (Tor: Maik Franz). Verletzt fehlen werden den Gastgebern Bakary Soumare (Knie-OP), Andrei Cristea (Knie-OP) und Christian Timm (Knieprobleme). Armin Veh stehen Constant Djakpa (Rotsperre) und Karim Matmour (Gelbsperre) nicht zur Verfügung. Zudem müsste Klemen Lavric (neun Gelbe Karten) bei einer weiteren Verwarnung in einem möglichen ersten Relegationsspiel zuschauen.




Schiedsrichteransetzungen

Für den FC Erzgebirge Aue reicht ein Sieg im letzten Saisonspiel, um die Klasse sicher zu halten. Bei einem Remis gegen Bochum und gleichzeitigem Sieg vom Karlsruher SC könnten die "Veilchen" noch auf den Relegationsrang abrutschen. Für den VfL Bochum kann es bei einem Auswärtserfolg noch bis auf Rang 10 hochgehen. Und die Bilanz spricht für die Westdeutschen. Bochum gewann fünf der sechs Spiele gegen Aue und schlug den FCE in der Hinrunde mit 6:0 - das Rekordergebnis der jetzigen Zweitligasaison.

"Wir haben am Sonntag die Möglichkeit, Platz 10 zu erreichen und dem Verein damit finanziell zu helfen", ist sich VfL-Trainer Andreas Bergmann der aktuellen Tabellensituation auch im wirtschaftlichen Sinne bewusst. "Wir freuen uns auf das Spiel und sind froh noch in der Situation zu sein, es selber entscheiden zu können", sagt FCE-Trainer Karsten Baumann.

Fehlen werden Aue im abschließenden Heimspiel Oliver Schröder (Schulterverletzung), Christian Cappek (Sprunggelenkverletzung) und Enrico Kern (Kreuzbandriss). Außerdem drohen den vier Stammspielern Martin Männel, Rene Klingbeil, Thomas Paulus und Halil Savran (alle vier Gelbe Karten) Sperren für das Relegationshinspiel. Bei den Gästen fallen Andreas Luthe (Schulterverletzung), Philipp Bönig (Gelb-Rot-Sperre), Matias Concha (Faserriss), Patrick Fabian (Kreuzbandriss), Björn Kopplin (Leisten-OP), Mimoun Azaouagh (Kieferbruch), Michael Delura (Kreuzbandriss), Faton Toski (Schambeinentzündung), Mirkan Aydin (Wadenbeinbruch) und Kevin Vogt (muskuläre Probleme) aus.




Schiedsrichteransetzungen

Klar die besten Karten im Abstiegskampf hat der FC Energie Cottbus, dem aufgrund der besseren Tordifferenz schon ein Remis im Heimspiel gegen Union Berlin zur Rettung reichen würde. Die "Eisernen" werden aber alles dafür tun, das Ostderby zum dritten Mal in Serie für sich zu entscheiden. Jedoch gab es Unions letzten Auswärtssieg im Stadion der Freundschaft vor 20 Jahren in der Amateuroberliga Mitte. Unions Torsten Mattuschka hat in vier Spielen gegen seinen Ex-Cub Cottbus zwei Tore erzielt.

"Wir brauchen keine Extra-Motivation. Die Spieler wissen, dass es ihre Pflicht ist, bis zum Schluss für einen fairen sportlichen Wettkampf zu sorgen", sagt Union-Coach Uwe Neuhaus und fügt an: "Natürlich ist ein Abstieg traurig für die betroffenen Vereine, aber alle Mannschaften hatten 34 Spieltage Zeit, einen Abstieg zu vermeiden. "Jeder weiß, worum es geht gegen Ingolstadt", sagt FCE-Trainer Rudi Bommer und ergänzt:"Doch bei aller Konzentration braucht man auch eine gewisse Lockerheit und Frische".

Nicht mit gegen den Abstieg kämpfen können die Cottbusser Thorsten Kirschbaum (Muskelfaserriss), Alexander Bittroff (Adduktoren), Markus Brzenska, Christopher Schorch (jeweils Rehatraining) und Alexander Ludwig. Roger und Dimitar Rangelov (beide vier Gelbe Karten) müssen sich zurückhalten, wenn sie bei einem möglichen Relegationsduell nicht fehlen wollen. Neuhaus muss Jerome Polenz (Sprunggelenkverletzung), Oliver Hofmann (Mittelfußbruch), Christopher Quiring (Oberschenkelverletzung) und Steven Skrzybski (Syndesmoseverletzung) ersetzen.




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