Marco Christ kam in dieser Spielzeit sieben Mal zum Einsatz und schoss zwei Tore für die Fortuna
Marco Christ kam in dieser Spielzeit sieben Mal zum Einsatz und schoss zwei Tore für die Fortuna

"Auf solch ein Spiel habe ich jahrelang hingear­beitet"

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Der FC St. Pauli empfängt am 12. Spieltag der 2. Bundesliga die zuletzt so starken Düsseldorfer (alle Freitagsspiele ab 17:45 Uhr im Live-Ticker). Die Fortuna könnte mit dem vierten Sieg in Folge sogar mit den "Kiezkickern" gleichziehen. Das wäre ein Signal im Aufstiegskampf.

Die Fortuna reist mit drei Siegen in Folge im Gepäck ans Millerntor. Düsseldorf ist in den Spielen nicht immer das spielbestimmende und technisch überlegene Team. Dennoch gibt es ein einfaches Erfolgsrezept. Was Mannschaften wie Karlsruhe den Fortunen spielerisch voraus haben, kompensiert die Elf von Trainer Norbert Meier mit Willen und kollektivem Einsatz.

"Wir müssen schon eine ganze Menge abrufen, um solche Spiele zu gewin­nen", weiß auch der Coach. Den Einwand, dass den Spielern irgendwann die Luft ausgeht, weist Meier lapidar zurück: "Fußball ist nun mal ein Laufspiel."

"Noch nie in St. Pauli gespielt"

Claus Costa, der "Lunge" im Team, können diese Herkulesaufgaben wenig anhaben. Im Gegenteil: Er findet Gefallen daran, die Etablierten der Liga zu ärgern: "Da kommt ein Highlight nach dem anderen." Wie eben jetzt der Auftritt in Hamburg. "Ich habe in St. Pauli noch nie gespielt", erin­nert sich Spielmacher Marco Christ, der ebenfalls mehr Vorfreude als Furcht empfindet: "Auf solch ein Spiel habe ich jahrelang hingear­beitet."

Die "Kiezkicker" sind allemal gewarnt. Florian Bruns sieht sogar in der Entwicklung der Fortuna Parallelen zu den Hanseaten. "Düsseldorf ist ein ganz spezielles Beispiel. Die haben den Aufstieg ähnlich geschafft wie wir damals. Wie man mitbekommt, stimmt es bei denen einfach innerhalb der Truppe und mit dem Trainer - also ganz ähnlich wie bei uns. Wenn man sich nach dieser Anzahl von Spieltagen im oberen Drittel festbeißt, dann gehört man auch dahin."

Beste Offensive gegen beste Defensive

Sorgen, dass es diemal mit dem Toreschießen schwieriger werden könnte, macht sich Bruns nicht: "Für uns ist es natürlich schöner, wenn der Gegner mitspielt und auch auf Tore aus ist. Andererseits muss man auch sagen: Wir haben bisher den besten Sturm und die meisten Tore geschossen. Das Ganze kann ja auch ganz spannend sein, wenn die beste Offensive gegen die beste Defensive spielt."

Das Heimspiel für die Hamburger kann man indes nicht einmal als Vorteil werten. So richtig wohl fühlte sich die Elf von Holger Stanislawski bislang vor allem auf den fremden Plätzen. Vielleicht liegt hier die Chance für die Kicker vom Rhein. Mit den jüngsten Erfolgen und dem Bewusstsein, nicht unbe­dingt gewinnen zu müssen, ist der Fortuna jedenfalls auch gegen die offensivstarken Hamburger eine Überraschung zuzutrauen.

Bis auf die Langzeitverletzten und den gesperrten Deniz Naki haben sich beim FC St. Pauli wieder alle Mann rechtzeitig fit gemeldet. Bei der Fortuna musste Meier unter der Woche einen Rückschlag hinnehmen. Dimitriy Bulykin erlitt einen Haarriss im linken Mittelfuß und muss passen. Zudem fehlen weiterhin Fabian Hergesell (Oberschenkel) und Kai Schwert­feger (Kniescheibe).


1. FC Kaiserslautern - Rot-Weiß Oberhausen

Mit dem Auswärtssieg in München haben die "Roten Teufel" wieder in die Erfolgsspur zurückgefunden. Jetzt will das Team von Cheftrainer Marco Kurz am Freitagabend den zweiten Tabellenplatz festigen. Mit Rot-Weiß Oberhausen kommt der Tabellensechste auf den Betzenberg. Ein Spitzenspiel, das vor der Runde nicht viele auf der Rechnung hatten.

Welch unangenehmer Gegner Oberhausen sein kann, musste der 1. FC Kaiserslautern bereits vergangene Saison erfah­ren, als er lediglich einen Punkt aus den beiden direkten Duellen mitnahm. Und derzeit schätzt Kurz die Elf vom Niederrhein sogar als "noch stärker und noch kompakter" ein als in der Vorsaison.

Gleiches soll für seine Mann­schaft im Vergleich zur ersten Heim­niederlage gegen Düsseldorf gelten. "Wir sind zuhause gefordert, das Spiel zu machen. Das heißt, dass wir einen höheren Rhythmus anschla­gen, schneller und einfacher nach vorne spielen müssen", umreißt der Trainer seine Vorgaben. Verzichten muss Kurz jedoch auf Ivo Ilicevic, der unter der Woche einen Muskelfaserriss erlitt. Neben Sascha Kotysch (Bluterguss am Schienbein) fehlen zudem die Langzeitverletzten Danny Fuchs (Meniskusquetschung) und Manuel Hornig (Knochenödem).

"Wir haben viel Spaß zusammen"

Bei den "Kleeblättern" läuft es in dieser Saison richtig rund. Wirft man einen Blick auf die Tabelle, müsste man die Luginger-Elf sogar zum Kreis der Aufstiegskandidaten zählen. Um von der Bundesliga zu träumen ist es aber noch ein wenig früh, verriet auch Benjamin Reichert im bundesliga.de-Interview: "Nach dem Spiel kommt man schon mit älteren Fans oder Spielern der Traditionsmannschaft ins Gespräch, die damals die Bundesliga-Zeiten miterlebt haben. Aber für uns junge Spieler ist das weniger ein Thema."

Für Reichert ist die Basis des Erfolgs der Zusammenhalt der Mannschaft: "Wir haben viel Spaß zusammen und unternehmen auch nach dem Training sehr viel miteinander. Wir haben ganz sicher nicht die besten Einzelspieler, aber durch unsere Mannschaftsleistung machen wir das wett."

In Kaiserslautern nicht mithelfen kann Markus Kaya. Er bestand am Dienstagnachmittag einen Gesundheits-Härtetest nicht. Leichte Fortschritte machten Mittelfeldspieler Tim Kruse (Achillessehnenentzündung) und Torwart Christoph Semmler (Patellasehnenentzündung), die jedoch beide erst nach der Länderspielpause wieder voll mittrainieren.


SC Paderborn 07 - TuS Koblenz

Vor dem Koblenz-Spiel hat der SCP-Coach Andre Schubert die ärgerliche 2:3-Niederlage bei Rot-Weiß Oberhausen noch nicht ganz vergessen. "Wir haben in der Vorwoche nicht alles investiert, um Gegentreffer zu verhindern. Gegen Koblenz wollen wir wieder zeigen, dass es ganz schwer ist, gegen uns Tore zu erzielen", betont der Trainer.

Aus einer kompakten Defensive heraus will Paderborn die spielerischen Qualitäten zeigen, die der Mannschaft schon viel Lob in dieser Saison eingebracht haben.

Die TuS Koblenz sieht Paderborns Coach als eine "taktisch sehr kluge Mannschaft", gegen die man die Ruhe bewahren muss. So wird Schubert seinem Team die Vorgabe machen, nicht zu schnell zu viel zu wollen und dadurch zu offensiv zu agieren. Unabhängig vom Ausgang der Partie sieht er den SCP auf einem guten Weg: "Auch nach zwei Niederlagen stellen wir nicht alles in Frage. Entscheidend ist, wo wir am 34. Spieltag stehen. Wir haben auf jeden Fall das Zeug, um die Klasse zu halten."

Trotz der Ausfälle von Krösche, Guié-Mien und Mohr sowie unter Berücksichtigung der noch nicht voll einsatzfähigen und längerfristig verletzten Spieler, sieht Schubert überhaupt keinen Grund sich zu beklagen: "Wir haben einen guten Kader, ich vertraue allen meinen Spielern". Sören Gonther (Pferdekuss) und Matthias Holst (leichte Knieprobleme) werden wohl mit von der Partie sein und mit Sören Brandy rückt nach überstandener Verletzung eine Alternative in den Kader.

Skeraj beißt auf die Zähne

Uwe Rapolder musste am vergangenen Spieltag mit seinen Koblenzern eine 0:3-Heimniederlage einstecken. Mit Neuzugang Ervin Skela will die TuS nun Wiedergutmachung betreiben und wichtige Punkte für den Klassenerhalt aus Paderborn entführen.

Gegen Duisburg hatte sich TuS-Linksverteidiger Shqipran Skeraj die Schulter ausgekugelt. Am Freitagabend will der 23-Jährige auf die Zähne beißen und wieder in der Startelf stehen. "Ich habe beim Training keine Probleme mit der Schulter. Alles hat gut geklappt", sagte Skeraj vor der Abfahrt nach Paderborn.

Fraglich bleibt hingegen der Einsatz von David Yelldell (Faserriss in der rechten Wade) und Emmanuel Krontiris (Grippe). Immerhin trat der 28-jährige Torwart die Auswärtsreise nach Paderborn an. Ausfallen werden hingegen Benjamin Lense und Melinho. Beide zogen sich Zerrungen im Knie zu.