Benjamin Lauth (r.) und 1860 München konnten in der laufenden Saison noch keinen Punkt gewinnen
Benjamin Lauth (r.) und 1860 München konnten in der laufenden Saison noch keinen Punkt gewinnen

"Angeschlagener Boxer" will Taten sprechen lassen

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Die Lage beim TSV 1860 München ist durchaus ernst. Nach drei Spielen stehen die "Löwen" am Tabellenende und haben als einziger Zweitligist in der laufenden Saison noch keinen Punkt geholt.

Zum Abschluss des 4. Spieltags soll sich dies dringend ändern. "Leidtragender" soll am Abend der MSV Duisburg sein - der Gegner sei jedoch relativ egal.

Kurz fordert Taten

"Die Mannschaft ist willig und will die Situation stemmen, aber der Wille muss auch in die Tat umgewandelt werden", fordert 1860-Trainer Marco Kurz ein Erfolgserlebnis seines Teams.
Der langjährige Profi mit all seiner Erfahrung gibt aber auch zu, dass er vor dem Spiel viel erzählen könne. "Letztlich zählt aber nur das Ergebnis", so Kurz.

Die Stimmung in der heimischen Allianz Arena war bei der 1:2-Heimspielniederlage gegen den FSV Mainz 05 vor allem in der ersten Halbzeit aufgeheizt. Da bestehe laut Kurz Bedarf zu Wiedergutmachung: "Wenn wir die nötige Präsenz auf dem Spielfeld zeigen, dann bin ich mir sicher, dass die Zuschauer sofort wie eine Mauer hinter uns stehen."

Drei Rückkehrer

Die Länderspielpause sieht der 39-Jährige als Vorteil: "Drei Spieler sind zurück, die angeschlagen waren. Außerdem konnten wir in dieser Zeit hochkonzentriert arbeiten."

Lars Bender, Mate Ghvinianidze und Timo Gebhart stehen wieder im Kader. Dagegen wird Danny Schwarz wegen seines im Ahlen-Spiel zugezogenen Außenmeniskusschadens definitiv ausfallen.

Aggressiv zum Sieg

Die Spieler sind sich ihrer Verantwortung an der Situation durchaus bewusst. "Wir sind durch unseren Null-Punkte-Start selbst Schuld an dem Druck, der momentan auf uns und dem Trainer lastet", formuliert Rückkehrer Benjamin Lauth stellvertretend.

Die Mannschaft sei heiß auf die Partie. "Es ist hart, wenn du als Tabellenletzter ohne Punkte so lange aufs nächste Spiel warten musst", so der 26-jährige Stürmer.

Die klare Marschroute gibt Kurz seinen Akteuren natürlich mit auf den Rasen. "Wir müssen den Gegner mit fußballerischen Tugenden - Ball fordern, den Mitspieler unterstützen und auf der eigenen Position nichts anbrennen lassen - bekämpfen und uns keine Ruhepausen gönnen", will Kurz mit bissigen "Löwen" die ersten Punkte einfahren. Einer ist ihm nämlich nicht genug: "Wir gehen das Spiel an, um zu gewinnen!"

Bommer warnt vor "angeschlagenem Boxer"

Duisburgs Trainer Rudi Bommer ist die Lage der Gastgeber im Vorfeld gar nicht unbedingt recht: "Ich sage immer, ein angeschlagener Boxer ist am gefährlichsten."

Deswegen will er seiner Mannschaft die Differenz von elf Plätzen in der Tabelle auch nicht explizit vor Augen führen. "Das Spiel in München ist ein Spiel wie jedes andere auch", so Bommer.

Selbstbewusst in den Süden

Der MSV-Coach, im Jahr 2004 selbst für 1860 München verantwortlich, beschäftigt sich lieber mit der eigenen Situation. "Wir richten uns nicht nach der taktischen Ausrichtung des Gegners, sondern machen unser Spiel. Mir ist keinesfalls bange", sagt der 51-Jährige selbstbewusst.

Nach zwei Unentschieden und einem Sieg sind die "Zebras" vor dem "tierischen" Duell noch ungeschlagen. Geht es nach Bommer, soll das auch nach der Reise in den Süden so bleiben: "Wir fahren hin, um drei Punkte zu holen."

Fehlen wird dem Trainer bei dem "Unternehmen Auswärtssieg" der am Rücken verletzte Angreifer Marcel Heller, über einen Einsatz des kurz vor Transferschluss verpflichteten Kroaten Gordon Schildenfeld wird kurzfristig entschieden. Er habe noch Trainingsrückstand.

Tim Tonner